Raeda Sa'adeh (Palästina)

„Das wiederkehrende Thema meiner Arbeit ist die Frau im Dauerzustand der Besetzung. Diese Besetzung hat viele Facetten: eine Mauer aus Beton, ein Checkpoint, eine Ausgangssperre, – oder das Gesicht eines Kindes, ein Heim, eine Sprache, kulturelle Erwartungen.“ Raeda Sa’adeh stellt in all ihren Arbeiten die Normen der patriarchalisch-kolonisierten Gesellschaft in Frage: Wenn sie sich in Kairo gegen alle Tabus als weiblicher Schuhputzer verdingt und damit im ganzen Viertel erregte Diskussionen auslöst oder mit Schmuck behängt als passiv-preziöses Objekt posiert. Oder auch, wenn sie mit einem Koffer in der Hand zur Abreise bereit steht, nur dass ihr linker Fuß in einem Betonklotz steckt.

Im Auftrag des Hauses entwickelt sie eine neue Arbeit, einen Kommentar zur Alltagsrealität: Es geht um Mauern, wie sie in Palästina in jüngster Zeit entstehen – und wie sie das Leben in Deutschland über Jahrzehnte bestimmten.