Konzerte
Gelbart, Makimakkuk, Kuunatic
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20h Gelbart: The Portal, Finally (Auditorium)
21.30h Makimakkuk (Weltwirtschaft)
22.30h Kuunatic (Weltwirtschaft)
Gelbart möchte nicht einfach Musik auf die Bühne bringen, sondern das Tor zu anderen Welten aufstoßen. In seiner Komposition The Portal, Finally unternimmt er ein Klangexperiment mit Einflüssen aus Avantgarde-Jazz, Soundtracks früher Science-Fiction-Filme und den Werken der klassischen Moderne. The Portal, Finally fragt, ob an diesem Abend der Erstkontakt mit einem anderen Universum erfolgen kann. Dazu versammelt der Komponist und Medienkünstler ein 14-köpfiges Ensemble mit Instrumenten wie Harfe, Cembalo und Elektronik unter einem großen Dreieck. Das soll das titelgebende Portal nicht etwa repräsentieren, sondern als solches fungieren. Denn angesichts einer potenziell unendlichen Anzahl von Paralleluniversen liegt der Übergang in eines davon im Bereich des Möglichen. Zeichnet sich am Ende der Aufführung eine andere Welt ab, ist das Experiment gelungen.
Die musikalischen Einflüsse von Makimakkuk, einer Rapperin, DJ, Musikproduzentin und Künstlerin aus Ramallah, sind so vielseitig wie ihre Aktivitäten. Als MC ist sie für einen gleichermaßen abstrakten wie ernsthaften und bisweilen auch sarkastischen Tonfall bekannt, mit dem sie durch persönliche, soziale und politische Themen flowt. Seitdem sie durch eine Kollaboration mit Sun Glitters international bekannt wurde, hat sie ihren musikalischen Rahmen stetig erweitert: Hip-Hop sowie Spielarten der Bass- und Clubmusik, Pop und R’n’B sowie folkloristische Formen und deren zeitgenössische Adaptionen treten bei ihr in produktiven Austausch. Das gilt auch bei ihren Auftritten, wie zuletzt im Rahmen der multimedialen Ausstellung May amnesia never kiss us on the mouth im MoMA, New York oder beim Boiler Room und als Support-Act für Nicolás Jaar.
Der Psych-Rock von Kuunatic ist nicht einfach transkulturell, sondern interplanetarisch. Natürlich bezieht das Tokioter Trio seine Inspiration aus jamaikanischem Dub, verschiedenen Formen japanischer Musik, krautigem Rock, britischem Post-Punk oder unterschiedlichen rhythmischen und gesanglichen Traditionen – und also aus ziemlich allen Ecken dieser Erde. Es brach allerdings bereits mit seiner Debüt-EP Kuurandia auf den gleichnamigen Planeten auf und machte ihn zu seiner musikalischen Heimat. Dort blieb die Band auch für Gate of Klüna, ihr im Oktober 2021 beim deutschen Label Glitterbeat erschienenes Debütalbum, und vollzog für ihr Publikum in acht Stücken die Genese dieser wundersamen Welt nach. Abenteuerlich, eigensinnig, unkonventionell, und unbedingt als Einladung zu verstehen: Kommt mit uns nach Kuurandia!