Screening
Regrouping
R: Lizzie Borden, USA 1976, 74 min, engl. OV
Europäische Premiere der restaurierten Fassung, vorgestellt von Shai Heredia mit der Regisseurin Lizzie Borden.
Mit Regrouping startete Lizzie Borden eine Erforschung weiblicher Gruppendynamik, die sie mit ihren Spielfilmen Born in Flames (1983) und Working Girls (1986) weiterverfolgte. Regrouping war als Gemeinschaftsprojekt mit vier Künstlerinnen gedacht, deren Interaktionen der Film dokumentieren sollte. In dem Text, mit dem diese höchst reflexive Arbeit beginnt, hält sie allerdings fest: „Die Bedingungen des Films veränderten sich allmählich: Die anderen entfernten sich zusehends, mehr und mehr wurde es mein Film.“ Das Ergebnis ist „eine Manipulation, ein subjektives Statement“, das mit Fragmentierung, Wiederholung, überlappenden Off-Stimmen und auseinanderdriftenden Bild-Ton-Relationen arbeitet, um das unbeständige Gemeinschaftsgefühl der Gruppe offenzulegen. Regrouping lief einige Male auf dem Edinburgh Film Festival und bei den Anthology Film Archives, geriet dann aber schnell in Vergessenheit. Borden hatte die einzige Kopie des Films mehr als vierzig Jahre bei sich in einem Schrank liegen, da einige Teilnehmerinnen mit dem Ergebnis unzufrieden waren. Inzwischen aber kann der Film mit ihrem Einverständnis in einer restaurierten Fassung durch die Anthology Film Archives wieder vorgeführt werden.
Europäische Premiere der restaurierten Fassung, vorgestellt von Shai Heredia mit der Regisseurin Lizzie Borden.