2018–2022
Das ganze Leben. Ein Archiv-Projekt
Kollaborative Forschungsinitiative
2018–2022
Die kollaborative Forschungsinitiative Das ganze Leben. Ein Archiv-Projekt fragt, welche Rolle das Archiv und seine Objekte bei den großen Veränderungen unserer heutigen Zeit spielen und was dies wiederum für die Struktur des Archivs, seine Nutzer*innen, seine Technologien und seiner Form der Wissensproduktion bedeuten.
In Archiven verdichten sich historische und zeitgenössische Sichtweisen der Welt, kollidieren und überschneiden sich. Hier begegnen sich Utopien und Realitäten aus verschiedenen Epochen und prägen das Denken, Handeln und Leben in der Gegenwart. In Archiven sedimentiert Wissen über die Zeit und schreibt sich tief in gesellschaftliche Narrative ein. Sie sind daher vor allem auch Orte, die hegemoniale Denkmuster fortschreiben und Machtverhältnisse festigen. Damit bilden Archive zugleich das Fundament, von dem aus die Suche nach Rekontextualisierungen und neuen Rahmenerzählungen beginnen muss, um die tiefgreifenden Transformationen der Gegenwart in ihrer Vielstimmigkeit widerzuspiegeln – in Archiven und außerhalb davon.
Im Kontext von The Whole Life. An Archive Project werden Archive als soziale Netzwerke gelesen, die Verbindungen zwischen interdisziplinärer Forschung, sozialen Praktiken, kulturellem Leben und lokalen Infrastrukturen herstellen können. Wie kreieren und begrenzen Archive Verknüpfungen zwischen Commons und Kanons und wie können sie zu einem zentralen Werkzeug für eine kritische Befragung politischer und wirtschaftlicher Machtstrukturen werden?