Film
A Lion’s Trail
R: François Verster, SA 2002, 55 min, OV
Die Geschichte der weltberühmten Melodie von The Lion Sleeps Tonight und ihres Komponisten Solomon Linda
Alle Welt kennt die Melodie von The Lion Sleeps Tonight. Ihr Urheber ist der Zulu-Sänger Solomon Linda, der 1939 mit der Gruppe The Evening Birds das Stück Mbube im südafrikanischen Gallo Studio aufnimmt. In den 1950ern reicht der Musikethnologe Alan Lomax das Stück an seinen Freund Pete Seeger, der es mit seiner Band The Weavers unter dem Titel Wimoweh adaptiert; 1961 verwandeln The Tokens mit dem Komponisten George David Weiss das Stück in The Lion Sleeps Tonight und landen einen Nummer-1-Hit in den USA – währenddessen stirbt Linda in Armut an einer Nierenkrankheit. Unzählige Varianten in verschiedenen Sprachen folgen, Musiker*innen wie Brian Eno und Robert John covern das Lied; 1990 nutzt Disney die Version von Ladysmith Black Mambazo für den Film The Lion King. Das Stück spielt weltweit um die 15 Millionen Dollar an Lizenzeinnahmen ein, kein Cent davon ging an Solomon Linda. Versters Dokumentation folgt dem Stück zu seinem Ursprung im Zulu-Acapella-Gesang, seinem weitverzweigten Weg von Johannesburg nach New York und zurück – und geht der Frage nach, wer das Geld verdient in der Copyright-basierten Musikindustrie. Die Aufmerksamkeit, die der Film und ein Artikel im Rolling Stone Magazine generierten, half schließlich Lindas Familie: 2004 zogen seine Kinder vor Gericht und verklagten Disney auf 1,6 Mio. Dollar – 2006 erreichten sie mit dem Label Abilene Music einen Vergleich über eine nicht bekannt gegebene Summe.