POPTOUR
Mit Pekka Gronow und Stephan Wuthe
Berlin in den 1920ern: In der Kreuzberger Ritterstraße reihen sich Schallplattenproduktionsstätten an Aufnahmestudios. Der Musikethnologe Pekka Gronow und der Swing-Experte Stephan Wuthe führen in die damalige Hauptstraße der aufkeimenden internationalen Musikindustrie – und an andere Orte versteckter Popgeschichten. Im Märkischen Museum, Stadtmuseum Berlin, werden historische Wiedergabegeräte vorgeführt.
Pekka Gronow ist Dozent für Musikethnologie an der Universität Helsinki. Er ist ein international anerkannter Historiker der Plattenindustrie und hat zu diesem Thema zahlreiche Bücher und Aufsätze veröffentlicht. 2014 war er unter den Organisatoren einer internationalen Tagung zur Geschichte der um 1900 in Berlin ansässigen Plattenfirma Beka am Ethnologischen Museum in Berlin. Von 2009 bis 2014 war er Leiter des Forschungsvorhabens „Lindström Projekt“ der Gesellschaft für historische Tonträger. Das Projekt dokumentierte die weltumspannende Geschichte der Carl Lindström AG, eine der größten internationalen Plattenfirmen von 1904 bis in die 1940er Jahre. Der Sitz der Lindström AG in Berlin steht noch heute, wird aber inzwischen von verschiedenen kleinen Unternehmen genutzt. Er ist eine der Stationen der POPTOUR.
Stephan Wuthe, geboren 1966 in Berlin, veranstaltet seit Mitte der 1990er Jahre Swing-Abende, erzählt Geschichten und legt Schellackplatten auf, die er seit seiner Kindheit sammelt. Sein Archiv zum Thema Swing und Jazz besteht aus über 5.000 Platten und umfasst die Zeit von 1926 bis 1958. Sein Buch Swing-Time in Deutschland ist im Transit Verlag erschienen. Wuthe studierte Modedesign in Paris und arbeitete mehrere Jahre als Theaterplastiker an der Deutschen Oper Berlin.