Hybrid Event / Anxious to Act
Five Years After
Mit Esra'a Al Shafei, Heba Y. Amin, Lara Baladi, Özge Çelikaslan, Alper Şen und Oliver Lerone Schultz
„Falls es noch nicht registriert wurde: die Welt ist gerade fast überall in irgendeiner Form dabei, zu rebellieren, sich aufzulehnen oder zu protestieren“, schrieb Rebecca Solnit 2012 – ein Jahr, nach einer Serie von Bewegungen, die sich nach 2011 symbolisch um den Arabischen Frühling herum anordnen lassen.
Diese „Post-2011“-Welle von politischen Bewegungen stellte holzschnittartige „Post-9/11“-Narrative rund um den „War on Terror“ infrage. Was Ereignisse in diesem Zyklus von Kämpfen miteinander verband, war nicht primär der organisatorische Zusammenhang, sondern eher ein neues globales Sensorium gegenseitiger Wahrnehmung. Gesellschaftliche Energien ergossen sich erneut auf Straßen und Plätze. In dieser unmittelbaren „post-digitalen“ Auseinandersetzung stellten sich Fragen nach physischer Gefährdung und Gewalt, und inmitten der Fragmentierung auch – alte wie neue – nach Organisation und Strategie. Medien wurden dabei zu zweischneidigen Waffen im Einsatz für wie auch gegen Emanzipation. Wollte unmittelbar nach 2011 Žižek die „Zeichen aus der Zukunft“ noch entschlüsseln, scheint dieser „globale Moment” nun bereits passé. Eine kritische Rückschau – auch in düstere Ecken dieser kollektiven aber verstreuten Erfahrung – scheint nötig, um wieder nach vorne schauen zu können.
Mit Esra'a Al Shafei, Heba Y. Amin, Lara Baladi, Özge Çelikaslan, Alper Şen und Oliver Lerone Schultz