Panel
Devices of Affective Surveillance
mit: Matteo Pasquinelli, Marie-Luise Angerer, Pinar Yoldas
Wir werden uns in diesem Panel mit Paul Ekman und seinem sehr bekannten Werk zu Gesichtsausdrücken beschäftigen.
In diesem Panel wird die nächste Ebene von Gesichtserkennungstechnologien diskutiert – die Erkennung von Gesichtsausdrücken, als Element des subkortikalen Scannens. Seit Darwins Vom Ausdruck der Emotionen bei Menschen und Tieren ist bekannt, dass die genetisch festgelegten Anteile des Verhaltens durch den Ausdruck von Emotionen auf der semantisch am wichtigsten Oberfläche unseres Körpers nachverfolgt werden können: unserem Gesicht. Im letzten Jahrzehnt ließ sich ein Anstieg der gefühlsbedingten Neurowissenschaften und der Studien von Gesichtern als Interface der Gefühle erkennen. Das Ergebnis davon ist eine Reihe von Software, die „Gefühle” erkennen kann und im öffentlichen und privaten Gebrauch genutzt wird. Jetzt, da wir das Zeitalter von „Big Data” erreicht haben – was sind die kulturellen und politischen Folgen von der Sammlung solcher affektiver Daten von ganzen Bevölkerungen? Können diese Daten wirklich genutzt werden, um die Lebensqualität zu verbessern? Oder werden sie zu einem weiteren Werkzeug zu Diskriminierung und sozialer Isolation? Wir werden uns in diesem Panel mit dem Neurowissenschaftler und Emotionstheoretiker Paul Ekman und seinem sehr bekannten Werk zu Gesichtsausdrücken beschäftigen, sowie mit dem Projekt Affdex von Rosalin Picard vom MIT Media Lab, einem auf Webcams basiertem System, das „die emotionale Verbindung zwischen Menschen und Marken” erkennt. Gefühlserkennung ist ein Freifahrtsschein zum limbischen System im Zentrum unseres Gehirns und Lebens. Was würde passieren, wenn wir die subkortikalen neuralen Netzwerke für die mächtigen Firmennetzwerke freigeben?
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