United Nations, COP19 Climate Change Conference, Warsaw, Poland, 2013, © Armin Linke and Giulia Bruno
Greenhouse, El Ejido, Spain, 2013, © Armin Linke
Palmölplantage, Kecematan Bataian Kabupaten Rokan Hilir (Sumatra) Indonesien, 2016, © Armin Linke

01.03. — 01.09.2019 | Mailand

Carceri d'Invenzione

Armin Linke in Zusammenarbeit mit Giulia Bruno und Giuseppe Ielasi

Deutscher Beitrag zur Internationalen Ausstellung der XXII. Triennale di Milano

1.3.–1.9.2019

Mailand

Hat das Anthropozän den Planeten in ein menschengemachtes Gefängnis verwandelt? Carceri d’Invenzione von Armin Linke mit Giulia Bruno und Giuseppe Ielasi ist Deutschlands offizieller Beitrag zur XXII. Triennale di Milano, kuratiert von Anselm Franke und ausgerichtet vom HKW.

Unter dem Titel Broken Nature: Design Takes on Human Survival konzentriert sich die XXII. Triennale di Milano auf die bedrohte Umwelt. In seinen fotografischen und filmischen Arbeiten untersucht Armin Linke die menschengemachten Strukturen und Designs, welche den Planeten Erde an die Schwelle des Klimawandels und des Anthropozäns gebracht haben.

Die Installation Carceri d’Invenzione entlehnt ihren Titel den berühmten Radierungen von Giovanni Battista Piranesi aus dem Jahr 1750, deren Architektur-Fantasien und gewaltige Kerkerkonstruktionen vielfältige Widersprüche und irrationale Verstrickungen zum Ausdruck bringen. Ausgehend von umfangreichen Feldforschungen untersuchen Armin Linke, Giulia Bruno und Giuseppe Ielasi die Zusammenhänge zwischen der Ausbeutung von Rohstoffen, planetarischen Ökosystemen, politischen Institutionen und wissenschaftlichen Infrastrukturen. So entsteht eine visuelle Analyse der Konflikträume des Klimawandels. Präsentiert wird die von Anselm Franke kuratierte Fünf-Kanal-Videoinstallation in einem Doppeltreppenhaus, das der Bildhauer Carlo Ramous mit den Architekten Carlo Bassi und Goffredo Boschetti 1963 entwarf. In Auseinandersetzung mit der bedrohten Gegenwart greift Carceri d’Invenzione Piranesis Visionen ebenso wie die im 19. Jahrhundert beliebten begehbaren Panoramen auf und lässt so die Grenzen zwischen innen und außen, nah und fern, sichtbar und unsichtbar verschwimmen.

Armin Linkes Feldforschungen begannen mit dem Projekt Anthropozän Observatorium am HKW, einer Zusammenarbeit mit Territorial Agency (John Palmesino and Ann-Sofi Rönnskog) und dem HKW-Kurator Anselm Franke. Seit 2013 treibt das HKW die Debatten um das Anthropozän und den menschlichen Einfluss auf die Erde voran.