Gefährliche Konjunkturen - Perspektiven zwischen Theorie und Praxis
Sa, 17. März 2018
Wie lassen sich Erkenntnisse der Diskussionen des Symposiums in die aktuelle Praxis übersetzen? Welche Handlungsräume gibt es derzeit überhaupt? Wie können diese verbessert werden? Vertreter*innen kultureller, politischer sowie gesellschaftlicher Organisationen an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis diskutieren aktuelle Herausforderungen in ihrem Handlungsbereich.
Teilnehmer*innen: Vanessa Barth, IG Metal, Wenzel Michalski, Human Rights Watch, Bianca Klose, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus, Eberhard Seidel, Schule gegen Rassismus, Orkan Kösemen, Bertelsmann Stiftung, Natalie Bayer, Friedrichshain-Kreuzberg Museum, Carsten Ilius, Rechtsanwalt u. a. im NSU-Prozess, Massimo Perinelli, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Referent für Migration, Asiye Öztürk, Bundeszentrale für politische Bildung
Moderation: Georg Diez (Journalist, Autor) und Amel Ouaissa (Dekanatsassistentin der Barenboim-Said Akademie)
Vanessa Barth leitet seit Januar 2014 den Funktionsbereich Zielgruppenarbeit und Gleichstellung beim Vorstand der IG Metall. Sie studierte Soziologie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main mit den Schwerpunkten Geschlechterforschung und soziale Bewegungen. Seit 2002 arbeitet sie bei der IG Metall. In ihren Verantwortungsbereich fallen die Themen Migration und Teilhabe, Angestellte, Frauen- und Gleichstellungspolitik sowie Jugend. Aufgabe der vier Ressorts in ihrem Verantwortungsbereich ist die Öffnung der IG Metall für neue Beschäftigtengruppen und deren Themen.
Natalie Bayer ist seit 2018 Leiterin des Friedrichshain-Kreuzberg Museums in Berlin. Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Münchner Stadtmuseum für Migration, neue Methoden und Formate. Sie ist Mitglied von kritnet - Netzwerk für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung, Beirätin und Beraterin für Kulturprojekte. Sie hat Europäische Ethnologie, Kunstgeschichte und Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert und reicht demnächst ihre Dissertation Migration on Display. Eine wissensanthropologische Studie zum kulturpolitischen Migrationsdiskurs im Museum an der Georg-August-Universität Göttingen ein.
Georg Diez ist Autor und Kolumnist für Spiegel und Spiegel Online. Er studierte Geschichte und Philosophie in München, Hamburg, Paris und Berlin und arbeitete im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und der Zeit. Zuletzt erschien von ihm das Buch: Martin Luther, mein Vater und ich. Diez ist Mitbegründer der digitalen Journalismusplattform 60pages und der politischen Initiative Disrupt Democracy. 2016/17 verbrachte er ein Jahr als Fellow an der Harvard University.
Carsten Ilius ist Rechtsanwalt in Berlin. Insbesondere setzt er sich in seiner Arbeit mit den Schwerpunkten Aufenthaltsrecht, Strafrecht, Schul- und Antidiskriminierungsrecht auseinander. Ilius vertritt im NSU-Prozess Elif Kubasik, die Witwe von Mehmet Kubasik, der am 04. April 2006 in Dortmund ermordet wurde.
Bianca Klose ist Geschäftsführerin des Vereins für demokratische Kultur in Berlin e.V.. 2001 gründete sie die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR), die sie bis heute leitet. Sie berät und schult Parteien, Verwaltung, Religionsgemeinschaften, Kulturschaffende, Verbände, Unternehmen und Gewerkschaften ebenso wie engagierte Gruppen und Einzelpersonen zu dem Umgang mit Rechtsextremismus, Rassismus und Rechtspopulismus. 2012 wurde sie stellvertretend für die Arbeit der MBR für ihr jahrelanges Engagement mit dem Verdienstorden des Landes Berlin ausgezeichnet.
Orkan Kösemen ist als Projektmanager für Integration und Bildung in der Bertelsmann Stiftung tätig. Hier betreut er unter anderem das Projekt Vielfaltsmonitor. Seine Themenbereiche umfassen Migration und Integration, Migrantenorganisationen, Partizipation, Rechtsextremismus, Reformstrategien, institutioneller Wandel und Führungsfähigkeit. Das Studium und die Promotion in Politikwissenschaft absolvierte er an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Karlsuniversität in Prag und der Humboldt-Universität zu Berlin.
Wenzel Michalski ist seit 2010 Direktor des deutschen Büros von Human Rights Watch in Berlin. In dieser Rolle ist er vor allem für die politische Arbeit mit der Bundesregierung und die Medienarbeit im deutschsprachigen Raum verantwortlich. Zuvor hat er 20 Jahre als Journalist gearbeitet. Seine journalistische Karriere begann Michalski beim NDR. 1997 wechselte er zu Sat1, von 1999 bis 2003 arbeitete er als Studioleiter für Sat1 und N24 in London. Von Oktober 2004 an moderierte er das Reportage Magazin Zoom bei N24. Michalski studierte Politikwissenschaften und Geschichte an der Universität in Hamburg.
Amel Ouaissa ist Assistentin des Dekans der Barenboim-Said Akademie. Sie schloss ihr Studium der Soziologie an der Freien Universität Berlin mit dem Master ab und beschäftigt sich vor allem mit Bildungssoziologie, postkolonialen und dekolonialen Theorien, feministischer Theorie und mit gesellschaftlichen und politischen Transformationsprozessen in der MENA-Region. Sie ist Doktorandin im Fach Bildungsmanagement. Sie promoviert im Bereich Bildungsmanagement und hält regelmäßig Vorträge zu diesem Thema. Außerdem ist sie Mitglied der Arbeitsgruppe Antirassismus und interkulturelle Angelegenheiten im Berliner Landesbeirat für Migration und Integration.
Asiye Öztürk ist seit 2014 Leiterin des Fachbereichs Grundsatz der Bundeszentrale für politische Bildung. Zu den Kernaufgaben des Fachbereichs gehört die Beobachtung und Analyse von Wandlungsprozessen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die für die politische Bildung relevant sind. Der Fachbereich begleitet außerdem die Umsetzung der Prinzipien von Diversity Management in der bpb. Davor arbeitete Öztürk als Redakteurin der Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ).
Massimo Perinelli ist Historiker und arbeitet als Referent für Migration in der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er ist langjähriges Mitglied von Kanak Attak, Mitbegründer der Initiative Keupstraße ist überall und hat das Tribunal NSU-Komplex auflösen vom Mai 2017 mitinitiiert. An der Universität zu Köln hatte er zuvor viele Jahren zu Geschlechter- und Sexualitätsgeschichte sowie zu Rassismus und migrantischen Kämpfen geforscht, gelehrt und publiziert.
Eberhard Seidel ist Geschäftsführer von Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage. Er ist Diplomsoziologe und Journalist und arbeitete als freier Journalist für zahlreiche Zeitungen und Rundfunkstationen. Ab 1990 Veröffentlichung zahlreicher Bücher und Aufsätze zu den Schwerpunkten Rechtsextremismus, Islamismus, Migration und jugendliche Subkulturen. Von 1997 bis 2002 war er Redakteur der taz (die tageszeitung), zunächst in der Meinungsredaktion, anschließend war er Leiter des Ressorts Inland.