Teilnehmer*innen
Dr. Nafeez Ahmed ist Journalist und Experte für internationale Sicherheit. Er ist Gründer von INSURGE Intelligence, einem Crowd-funding basierten Projekt für investigativen Journalismus. Ahmed ist Autor der Kolumne ‚System Shift’ des VICE-Wissenschaftsmagazins Motherboard und einer Kolumne im Nachrichtenportal Middle East Eye, London. 2016 veröffentlichte er die von der britischen Regierung in Auftrag gegebene Studie ‚Return of the Reich,’ in der er die weltweite Erstarkung rechtsextremer Parteien untersucht und sie als transatlantisches Netzwerk in den Blick nimmt. Zuletzt erschien sein Buch Failing States, Collapsing Systems: BioPhysical Triggers of Political Violence (2016).
Manuela Bojadzijev ist Juniorprofessorin für Globalisierte Kulturen an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Leuphana Universität Lüneburg und Gründungsmitglied des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) der Humboldt Universität zu Berlin. Bojadzijev war außerdem an der Freien Universität Berlin, der City University und dem Goldsmiths College in London sowie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt tätig. Anknüpfend an ihre Monographie Die windige Internationale. Rassismus und Kämpfe der Migration publiziert sie zu Themen wie Rassismus und Migration. Momentan beschäftigt sie sich mit der Verbindungen sowohl von Migration und Logistik als auch von Migration und digitaler Arbeit. Außerdem vertieft sie ihr Interesse an den sich wandelnden Zusammenhängen von Rassismus.
Liz Fekete ist Leiterin der Europaabteilung des Institute of Race Relations (IRR) und assoziiertes Mitglied der International State Crime Initiative am King’s College, ebenfalls in London. Sie forscht zu Formen des Rassismus, Flüchtlingsrechten, Rechtsextremismus und Islamophobie in Europa. Sie ist Autorin von A suitable enemy: racism, migration and Islamophobia in Europe und war als Sachverständige und Expertin Teil des Permanenten Völkertribunals zum Asylrecht und des World Tribunal on Iraq. Momentan arbeitet sie an einem neuen Buch mit dem Arbeitstitel Europe’s Fault Lines: Racism and the Cultural Revolution from the Right, was noch in diesem Jahr erscheinen wird.
Anselm Franke ist seit 2013 Leiter des Bereichs Bildende Kunst und Film am Haus der Kulturen der Welt. Zuvor war er Kurator an den KW Berlin und Direktor der Extra City Kunsthal in Antwerpen. Mit Stefanie Schulte Strathaus gründete er 2005 das Forum Expanded der Internationalen Filmfestspiele Berlin und ist seither Ko-Kurator. 2012 war er Leitender Kurator der Taipei Biennale und 2014 Chefkurator der Shanghai Biennale. Sein Ausstellungsprojekt „Animism“ wurde von 2009 bis 2014 in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kollaborationspartnern in Antwerpen, Bern, Wien, Berlin, New York, Shenzhen, Seoul und Beirut gezeigt. Franke promovierte am Goldsmiths College, London.
Ayşe Güleç arbeitet seit 2016 für die documenta 14 und ist vor allem für die Kommunikation mit lokalen Akteuren und soziopolitischen Netzwerken zuständig. Von 1989 bis 2016 arbeitete sie als Diplom-Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin im Kulturzentrum Schlachthof in Kassel. Zu den Schwerpunkten ihrer Tätigkeit dort zählten Themen wie Migration, Diversität und (kulturelle) Bildung. Zudem ist sie in selbstorganisierten Initiativen und Netzwerken–oft im Kontext von Migration und Anti-Rassismus–aktiv, wie zum Beispiel in der „Initiative 6. April“ und dem Aktionsbündnis „NSU-Komplex Auflösen.“ Für die documenta 12 entwickelte sie zur lokalen Anbindung den documenta-12-Beirat und war in der Folge dessen Sprecherin. Für die Vorbereitungen der documenta war sie Mitglied der Maybe Education Group.
Nanna Heidenreich ist Professorin für den Bereich „Digital Narratives – Theory“ der internationalen filmschule köln. Seit 2009 ist sie Ko-Kuratorin des Programms Forum Expanded der Berlinale. Als Wissenschaftlerin und Kuratorin arbeitet sie für das Haus der Kulturen der Welt in Berlin, wo sie drei Projekte zum Themenbereich Migration, visuelle Kulturen und Bildung beratend betreut. Ihre Publikationen beschäftigen sich mit einer Bandbreite von Themen, von Migration und postkolonialen Medientheorien bis hin zu Kunst und Aktivismus. Sie hat mehrere DVDs zu politischen, experimentellen und feministischen Praktiken des Filmemachens herausgegeben und ist Teil des Netzwerks, das die Vorbereitung des Tribunals „NSU-Komplex Auflösen“ übersieht. Heidenreich lebt in Berlin, ab und zu lässt sie ihre Webseite nannaheidenreich.net instand setzen.
Amira Hass ist eine in Jerusalem geborene Reporterin und Korrespondentin für die israelische Tageszeitung Haaretz. In ihren Artikeln beschäftigt sie sich sowohl mit der israelischen Besetzung palästinensischer Gebiete als auch mit gesellschaftlichen Fragen in Palästina. Ihr hoch gelobtes Buch Drinking the Sea at Gaza (2000) schrieb sie während eines dreijährigen Aufenthalts in Gaza. Hass hat zwei Aufsatzsammlungen veröffentlicht, Reporting from Ramallah: An Israeli Journalist in an Occupied Land (2003) und It will be Worse Tomorrow (2004). Außerdem verfasste sie sowohl das Vor- als auch das Nachwort für Hanna Levy Hass Diary of Bergen-Belsen: 1944–1945 (2009). Seit 1997 lebt Hass in Ramallah im Westjordanland.
Hamid Khan koordiniert das Bündnis Stop LAPD Spying Coalition. Es hat die Zielsetzung, das öffentliche Bewusstsein für polizeiliche Überwachung zu stärken und neue Formen der Partizipation, der Mobilisierung und des Aktivismus zu schaffen, um so eine intersektionelle Bewegung zu fördern. Das Bündnis wird von ehemals Inhaftierten, Studierenden, Obdachlosen, Teilen der LGBTQ Community sowie von Kunstschaffenden, Migrant*innen, Akademiker*nnen, Jurist*innen und Kulturschaffenden unterstützt. Als Gründer des South Asian Networks ist Khan an der Schaffung der ersten Organisation beteiligt, die sich in LA dafür einsetzt, Menschen südasiatischer Herkunft darin zu bestärken, sich gegen Diskriminierung und ungerechte Behandlungen zu wehren. Er ist Vorstandsmitglied der Forschungsgruppe Political Research Associates.
Bülent Küçük ist Juniorprofessor für Soziologie an der Boğaziçi Universität in Istanbul. Zu seinen Interessenfeldern gehören postkoloniale Theorien, Populärkultur, Multikulturalismus, zu stärken und neue Formen der Partizipation, der Mobilisierung und des Aktivismus zu schaffen, um so eine intersektionelle Bewegung zu fördern. Das Bündnis wird von ehemals Inhaftierten, Studierenden, Obdachlosen, Teilen der LGBTQ Community sowie von Kunstschaffenden, Migrant*innen, Akademiker*nnen, Jurist*innen und Kulturschaffenden unterstützt. Als Gründer des South Asian Networks ist Khan an der Schaffung der ersten Organisation beteiligt, die sich in LA dafür einsetzt, Menschen südasiatischer Herkunft darin zu bestärken, sich gegen Diskriminierung und ungerechte Behandlungen zu wehren. Er ist Vorstandsmitglied der Forschungsgruppe Political Research Associates.
Alana Lentin forscht zur kritischen Rassismus- und Antirassismus-Theorie und ist Mitherausgeberin der Buchreihe Challenging Migration Studies. Sie ist Professorin für Sozialanalyse an der Western Sydney University und vertritt eine Professur an der New School for Social Research in New York. Zuletzt erschienen die Bücher Racism and Sociology (mit Wulf D. Hund, 2014) und The Crises of Multiculturalism: Racism in a Neoliberal Age (mit Gavan Titley, 2011). Lentin schreibt regelmäßig für verschiedene Magazine, unter anderem für Information, Communication & Society, Ethnic and Racial Studies und das European Journal of Social Theory. Ihre Artikel wurden im Guardian sowie auf OpenDemocracy und im Eurozine veröffentlicht
Chowra Makaremi ist Anthropologin und Wissenschaftlerin, sie arbeitet am National Center for Scientific Research (CNRS), am Institute for Interdisciplinary Research on Social Issues und an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris. In Frankreich hat sie ethnographische Forschungsprojekte geleitet, die sich mit Grenzräumen und der Inhaftierung von Geflüchteten sowie mit Kriminalität an Gerichtshöfen und Erfahrungen von Ungerechtigkeit im Justizsystem auseinandersetzen. Moment erarbeitet sie eine Genealogie der staatlichen Gewalt im post-revolutionären Iran. Makaremi ist Autorin von Le cahier d’Aziz, Au coeur de la révolution iranienne (2011) und schreibt regelmäßig über Mechanismen der Ausgrenzung, über Sicherheitsfragen, Migrationskontrollen, die Anthropologie von Gesetzgebung und Staatlichkeit sowie über am Rande der Gesellschaft stattfindende Prozesse der Subjektivierung.
Yann Moulier Boutang ist Wirtschafts-wissenschaftler und Professor an der University of Technology in Compiègne, der Shanghai University und der École Nationale Supérieure de Création Industrielle Paris. Seine vielseitigen Beiträge zu Wirtschaftstheorie und -analyse zeichnen sich durch einen transdisziplinären Ansatz aus, der durch seine Expertise in den Fachbereichen der Philosophie und Sozialwissenschaften bedingt ist. Als Chefredakteur des Magazins Multitudes schreibt er regelmäßig auch eigene Beiträge für das Format. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen zählen Bücher wie Cognitive Capitalism (2012), L’Abeille et l’économiste (2010) und Althusser, a Biography (Part One, 1919-1956) (2002).
Bernd Scherer ist Intendant des Hauses der Kulturen der Welt. Der Schwerpunkt seiner theoretischen Arbeiten liegt auf Themen der Ästhetik, Sprachphilosophie, Semiotik und des internationalen Kulturaustauschs. Er hat verschiedene Kultur- und Kunstprojekte kuratiert, u. a. „Agua-Wasser“, „Über Lebenskunst“, „Das Anthropozän-Projekt“ und derzeit „100 Jahre Gegenwart“. Seit 2011 lehrt er als Honorarprofessor am Institut für europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Bei Matthes & Seitz hat er zusammen mit Jürgen Renn 2015 den Band Das Anthropozän. Zum Stand der Dinge herausgegeben.
Eyal Weizman ist Architekt und Professor für räumliche und visuelle Kulturen an der University of London und Direktor des Centre for Research Architecture. Seit 2011 leitet er außerdem das Forschungsprojekt Forensic Architecture, welches aus einem Team von Architekt*innen, Wissenschaftler*innen, Filmemacher*innen, Designer*innen, Jurist*innen und Forschenden besteht, die räumliche Strukturen analysieren und erforschen und ihre Studien im Zusammenhang mit juristischen und politischen Formaten verhandeln. Weizman ist Gründungsmitglied des Architekturkollektivs Decolonizing Architecture (DAAR), das er 2007 mitgründete. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen FORENSIS (2014), The Roundabout Revolution (2015) und The Conflict Shoreline: Colonization as Climate Change in the Negev Desert (2015).