Projekte
Leila Albayaty
From a Palm Tree to the Stars
Leila Albayaty präsentiert From a Palm Tree to the Stars als multimediale Performance: Gemeinsam mit Kouzy Larsen (Oud) und Hassan Alhanafay (Elektronik, Ney-Flöte) konzertiert sie im Auditorium und zeigt korrespondierend dazu Szenen ihres Films auf der großen Kinoleinwand.
„Ich stelle die Frage nach den Ursprüngen. Dies führt mich – nachdem ich mich lange geweigert habe – zur Musik der arabischen Kultur. Diese Musik ist so nah und doch so fern, aber sehr wichtig für mich. Es ist ein Erbe, das mein Vater, ein Iraker im Exil in Frankreich, nicht an mich weitergegeben hat.“
Mit From a Palm Tree to the Stars entfaltet die Künstlerin eine vielschichtige Erzählung von Migration und deren Einfluss auf kulturelle Identität. Sie zeichnet ein Porträt ihrer persönlichen Reise zwischen der arabischen und westlichen Kultur. Film und Konzert verbinden Leila Albayatys musikalischen Stil zwischen Pop, Lo-Fi und Elektro mit der traditionellen arabischen Tonleiter Bayātī, die Vierteltöne benutzt und in den orientalischen Musiksprachen weit verbreitet ist. Leila Albayaty ist eine französische Musikerin, Schauspielerin und Filmregisseurin. Sie lebt in Berlin und Brüssel. Sie erarbeitet dieses Projekt mit der Künstlerin Zoé Nutchey.
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Agnieszka Kozlowska
Carved by Light
Agnieszka Kozlowska zeigt fotografische Artefakte, welche die höchsten Gipfel der Alpen abbilden – hergestellt in einem einzigartigen Verfahren. Zugleich dokumentiert sie den physischen Prozess, der zur Herstellung dieser Objekte notwendig ist.
„Mein Fokus liegt auf einem experimentellen Einsatz fotografischer Techniken, bei denen das Objekt, das der Betrachter sieht, das gleiche ist, welches durch die Kamera belichtet wird.“
Agnieszka Kozlowska erklimmt über Monate die Alpen und nimmt dort diejenigen Viertausender in den Blick, die vor etwa 150 Jahren, im Goldenen Zeitalter des Alpinismus, erstmalig bestiegen wurden. Hier erprobt sie eine bisher ungebräuchliche fotografische Technik: Sie stellt das Relief eines jeden Gipfels als Unikat her, indem sie diesen auf einer lichtempfindlichen Polymerplatte in der Kamera für mehrere Stunden bis hin zu mehreren Tagen belichtet. Mit Carved by Light setzt Agnieszka Kozlowska ihre Forschung zum Potential von Fotografien fort, die sie eher als physische Spuren versteht denn als reine Abbilder – und vermittelt das körperliche Erfahren entlegener Naturräume.
Agnieszka Kozlowska ist eine polnische Künstlerin und Wissenschaftlerin und lebt in Großbritannien.
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Tobias Nolte
Mine the Scrap
Tobias Nolte und Certain Measures präsentieren mit Mine the Scrap einen datengesteuerten Prozess, der aus unsortiertem Bauschutt neue Strukturen generiert. Das Publikum erlebt einen Algorithmus bei der Arbeit.
„Mine the Scrap ist die Neuinterpretation eines handwerklichen Konstruktionsprozesses und adressiert die dringende Notwendigkeit, Abfälle in Ressourcen umzuwandeln.“
Das Projekt wandelt Bauschutt in neue Formen um. Anstatt die uneinheitlichen Teile in aufwendigen Prozessen zu zerkleinern und in einen Kreislauf zurückzuführen, findet Mine the Scrap für jedes Teil die beste Verwendung in einer neuen Struktur. Mit einer Software zur Form- und Mustererkennung, wie sie in selbstfahrenden Autos verwendet wird, scannt Mine the Scrap das Material und generiert ein Inventar verschiedener Formen. Anschließend errechnet das Programm, wie die verschiedenen Stücke – ähnlich einem Flicken- teppich – zu einer neuen Form kombiniert werden können, und erstellt eine Bauanleitung, die auf die Ressourcen zugeschnitten ist.
Tobias Nolte ist ein deutscher Architekt und lebt in Cambridge (USA) und in Berlin.
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Kalliopi Tsipni-Kolaza
Sonic Revolutions: Vibrations from the Levant
Kalliopi Tsipni-Kolaza arbeitet an einer multimedialen Verbindung von Video, musikalischer Live-Performance und Sound Art – in der Struktur eines Musikalbums. Sonic Revolutions: Vibrations from the Levant stellt die künstlerischen Herangehensweisen von Sound-Künstler*innen vor, die Themen wie Gerechtigkeit von Raumordnung, kollektive Erinnerung und gemeinsame Geschichte anhand von Popkultur untersuchen.
„Musik oder klangbasierte Kunstwerke können mit politischen Bewegungen verzahnt und sowohl Ausdruck als auch Mittel politischen Engagements sein.“
Die einzelnen Titel des „Albums“ zeigen unterschiedliche Formen von künstlerischer Ausdrucksweise und Beobachtung: Track 1 wird aus Stones Gods People gebildet, einer Performance, die Joe Namy ursprünglich im Garten der Vergebung in Beirut aufführen wollte.
Track 2 besteht aus drei Videoarbeiten von Basma Alsharif, die Erfahrungen jenseits klarer Abgrenzungen durch Ort, Sprache oder Geschichte ermöglichen. Kalliopi Tsipni-Kolaza ist eine griechische Kuratorin und lebt in London und Athen.
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Arne Vogelgesang
Mirror Stage / Glühende Landschaften
Arne Vogelgesang untersucht die physische Präsenz von Protagonisten radikaler politischer Gruppierungen im Internet und fügt das aufgefundene Material zu einem Kompendium von Gesten, Haltungen und Aktionen zusammen. Mirror Stage / Glühende Landschaften lädt die Besucher*innen dazu ein, das Entstehen dieser virtuellen Landschaft des ideologischen Deutschlands zu erleben und dabei mitzuwirken.
„Politische Subjektivität ist längst intensiv von den Regeln des Internets bestimmt. Wir alle sollten die Digitalisierung der deutschen Identitätslandschaft aktiv mitgestalten. Ein erster Schritt ist es – das wissen wir aus der Kunst –, von radikalen Vorbildern zu lernen.“
Das Projekt verknüpft digitale Repräsentationstechniken mit Fragen nationaler Identität. In einem temporären Digitalisierungslabor entsteht mit Hilfe von Motion & Face Tracking ein Archiv postpolitischer Avatare. Gäste können die Arbeitsfortschritte mittels VR- Brille live verfolgen und die Motion-Capture-Technologien selbst testen, indem sie ihren Körper und/oder ihr Gesicht zur Verfügung stellen.
Arne Vogelgesang ist ein deutscher Künstler und lebt in Berlin. Er ist Teil des Performancelabels internil.
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Wendy Di Wang
Solux
Wendy Di Wangs interaktive Installation Solux präsentiert ein solarbetriebenes Straßenbeleuchtungssystem, das Licht im öffentlichen Raum situativ unserem jeweiligen Bedarf anpasst. Drahtlose Sensormodule lösen die Straßenbeleuchtung aus, sobald sich Fußgänger, Fahrräder oder Autos nähern. Die einzelnen Einheiten von Solux kommunizieren miteinander und erzeugen ein dynamisches Licht, das Passanten oder Fahrzeuge begleitet.
„Dieses umweltfreundliche Lichtsystem könnte in der Stadt der Zukunft zu intelligenten Lichtnetzwerken ausgebaut werden. Solux macht Städte interaktiv, in sich verbunden und lebendig.“
Das ambitionierte Vorhaben verknüpft Fragen der Sicherheit und Lebensqualität in unseren Städten mit ökologischen Herausforderungen wie Energieeffizienz und dem Problem der Lichtverschmutzung.
Solux gewann 2015 den Spark Award für das beste Konzept.Wendy Di Wang ist eine chinesische Designerin und lebt in San Francisco.
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