23.–26.2.2012

global prayers 2012

Erlösung und Befreiung in der Stadt

Thementage

23.–26.2.2012

In den Metropolen der Welt halten neue religiöse Bewegungen Einzug ins städtische Leben. Neuartige Glaubensgemeinschaften treten als politische, wirtschaftliche und soziale Akteure auf, sie versprechen Erlösung oder Befreiung, Erfolg oder kollektives Heil. Die Landkarte der Konfessionen ändert sich ebenso wie das architektonische Erscheinungsbild und der öffentliche Raum.

In den Favelas von Rio de Janeiro engagieren sich evangelikale Gemeinden in der Drogenprävention. In Beirut übernehmen islamische Einrichtungen den Wiederaufbau der kriegszerstörten Stadt. In den Studios von Lagos entstehen christliche Nollywoodfilme. In Istanbul wachsen am Stadtrand islamische Gated Communities. In Mumbai beteiligen sich Hindu-Nationalist*innen regulär an der Stadtregierung. In Berlin lassen sich christliche Gemeinden in Kinos, Cafés und anderen säkularen Räumen nieder. Diese neuen, global vernetzten Bewegungen sind bislang selten untersucht worden, sie werden oftmals ignoriert oder skandalisiert. Während der Global Prayers-Thementage präsentieren internationale Wissenschaftler*innen und Künstler*innen religiöse Phänomene sowie urbane Settings, Strategien und Sinnproduktionen religiöser Akteure aus Metropolen weltweit. In Gesprächen, Vorträgen, Sounds, Film und Fotografie untersuchen sie Zusammenhänge zwischen urbaner Entwicklung und sakralen Praktiken, zwischen den Versprechen spiritueller Erlösung und sozialer Befreiung.

Aktuelle Ergebnisse der künstlerischen und wissenschaftlichen Recherche können im Internet unter globalprayers.metrozones.info eingesehen werden.