Performance (am 22. August: irgendwo in Berlin ... )
Reverend Billy and the Church of Stop Shopping
New Yorker Performancekünstler erkunden den Stadtraum Berlins
Der Rastlosigkeit der Geldströme in Manhattan setzt nomadic new york entschleunigte Zwischenräume entgegen: Performancekunst, die sich dem Spektakulären verweigert und die politisch ist, indem sie temporäre Kollektive bildet und Räume neu besetzt. Durch ihr nomadisches Kommen und Gehen erschließen die Performer New York und Berlin, ohne in festgefahrene Strukturen verharren zu wollen. In Berlin erzählen sie eine uns allen gemeinsame Geschichte vom Leben in globalen Metropolen.
Vor Reverend Billy and the Church of Stop Shopping ist kein multinationaler Konzern, keine Shopping-Mall sicher. Ab 22. August zieht Reverend Billy durch die Konsumtempel Berlins und zelebriert offene Gottesdienste der Church of Stop Shopping - mitsamt Predigt und Gospelchor. Mit dem Charme eines Christoph Schlingensiefs und der Schärfe eines Michael Moores predigt Reverend Billy gegen das falsche Leben, das Erlebnismarketing und Markenprodukte versprechen. Sein Credo ist Konsumerverweigerung, sein Hauptfeind die Besetzung öffentlicher Räume durch Handelsketten und Werbung. Niemand kann voraussagen, wann und wo die künstlerische Inszenierung die Grenzen zum unkontrollierbaren Bereich der spontanen politischen Aktion sprengen wird. Politisches Theater, wie es in den USA fast nur in New York möglich ist.
Kuratiert von André Lepecki, New York University