Vorträge und Diskussion

Fallstricke des Orientalismus

mit Ahl al Kahf, Subhi Hadidi, Meltem Ahiska

Fr 1.11.2013
14–16.30h
Zweitageskarte 12€/10€, Tageskarte 8€/6€, Einzelkarte 5€/3€

Was ist aus dem Orientalismus nach den gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen der vergangenen Jahre geworden? In diesem Panel werden orientalistische Bilder von Tunis kritisch betrachtet, interpretiert und nach Berlin übertragen wie auch neo-orientalistische Sichtweisen des politischen Islam im Kontext der syrischen Revolte befragt. Auch das Potenzial der Protestbewegung in der Türkei steht zur Diskussion: Kann der türkische Widerstand Einfluss auf das Bild einer Vergangenheit und Zukunft nehmen, das von orientalistischen und okzidentalistischen Sicht- und Handlungsweisen bestimmt wird?


Ahl al Kahf DER Orientalismus

Subhi Hadidi Orientalismus Recycled: Islam-Berichte des »Arabischen Frühlings«

Meltem Ahiska Ausbruch und Grenzerfahrung: Zur türkischen Erinnerung im imperialen Gefüge



Teilnehmer:

Meltem Ahiska ist Autorin und Professorin für Soziologie an der Boğaziçi-Universität in Istanbul. Sie hat Artikel und Bücher zu den Themen des Okzidentalismus, Orientalismus, der Identität, des gesellschaftliche Gedächtnisses, zu Gender, öffentlichem Raum und Archiven publiziert. Sie ist Mitherausgeberin von "Waiting for the Barbarians: A Tribute to Edward Said" (2008).


Ahl al Kahf ist eine 2011 in Tunis gegründete künstlerische Bewegung, ein Netzwerk, das ästhetischen Terrorismus vertritt und verbreitet. Ahl al Kahf ist weder tunesisch noch ägyptisch, es gehört keiner Nationalität an. Ahl al Kahf ist eine Epidemie, die sich durch Ansteckung ausbreitet.


Subhi Hadidi ist ein syrischer Kritiker und Politikkommentator; er lebt in Paris. Er ist für seine Arbeit über zeitgenössische arabische Lyrik sowie für seine Übersetzungen bekannt, unter anderem von Werken von Edward Said. Hadidi kommentiert zudem politische Ereignisse in Syrien und anderen arabischen Ländern und schreibt regelmäßig Beiträge für Al-Quds Al-Arabi und Le Nouvel Afrique-Asie.


Hanan Toukan ist Soziologin und arbeitet zurzeit als Postdoc-Fellow am Zentrum Moderner Orient, ZMO, Berlin. In ihrer Dissertation, die sie 2011 am SOAS, University of London beendete, untersucht sie „globale“ und „lokale“ Diskurse über Kultur und Kunst sowie wandernde Theorien und Praktiken zum „Politischen“ in künstlerischen Produktionen.