Performances
-logy | casperelectronics
Vanessa Gageos | Peter Edwards
-logy
Die „Science-Fiction-Performance“ -logy zeigt die Grenze zwischen kontrollierter und unkontrollierter Technologie auf und erforscht den Energieaustausch zwischen Menschen und Technologien. Online-Netzwerke sind in unserem Alltag allgegenwärtig geworden. Über das Internet verbinden wir uns mit unterschiedlichen Systemen, wie sozialen Plattformen oder Online-Gaming-Netzwerken. Teil eines Netzwerks zu sein, gibt uns das Gefühl einer Community anzugehören, die bestimmten Regeln folgt, ohne ein Zentrum oder eine Führung zu haben. Allein dadurch, dass wir Teil einer Community werden und uns ausweiten, geben wir ein Stück Freiheit auf. Durch die Zugehörigkeit zu Netzwerken ist die Technologie schließlich in unsere Körper eingedrungen. Wird sie am Ende fähig sein, allein zu überleben, unabhängig von unserer Kontrolle? Oder wird es immer einen Austausch von Überlebensenergie zwischen Mensch und technologischen Formen geben? –logy schöpft die Idee eines Energieaustausches zwischen beiden aus: Technologie wird durch menschliche Hilfe zum Leben erweckt. Verbinden Sie sich durch Technologie und werden Sie Teil eines aufstrebenden Netzwerks.
casperelectronics
In einem auditiven Territorium zwischen Lärm und Melodie, Chaos und Struktur entfaltet sich diese audiovisuelle Performance von Instrumentenbauer und Circuit-Bending-Experte Peter Edwards (aka Casperelectronics). Mit dem Benjolin Light Synth, einer von ihm selbst kreierten Variante des Benjolin-Synthesizers von Ingenieur/Künstler Rob Hordijk, erzeugt Casperelectronics eine intensive von einem flackernden RGB-Code begleitete Klanglandschaft, die an den Ton eines Analog-Modems erinnert, das versucht, Daten über Weltall-Radiowellen zu vermitteln. Das Licht-Display nutzt drei starke LEDs in Rot, Grün und Blau, mit denen das ganze Farbenspektrum gemischt werden kann. Signale aus den Audio-Schaltkreisen bedienen die drei LEDs unabhängig voneinander, die Reaktion der Lichter auf die Kreisläufe kann durch verschiedene Einstellungen verändert werden. In einigen Fällen ist der Zusammenhang zwischen dem, was man sieht, und dem, was man hört, sehr deutlich, in anderen weniger oder überhaupt nicht. Trotzdem kommen Ton und Licht immer aus dem gleichen Schaltkreis und sind miteinander verknüpft. Peter Edwards’ Arbeitsweise folgt einer Art Baukasten-System oder DIY-Logik. Er stellt vorgefertigte Vorstellungen von Rolle und Funktion in Frage und löst die Grenzen zwischen Produzent und Konsument auf. Um das zu erreichen, nutzt er Praktiken des Elektronik-Hackens und des Circuit Bendings alltäglicher Technologien, und zeigt, dass ihre Funktion keineswegs auf den Endkonsumenten zugeschnitten sein muss.