Symposium

Sehnsucht nach objektiver Musik

So 24.2.2013
16h
Eintritt frei

Mit Lillevan, Björn Gottsein, Ralf Hoyer, Cornelius Borck. Moderation: Holger Schulze
In deutscher Sprache

Die poetische und mathematisch-proportionsästhetische Behauptung einer Sphärenmusik, einer Musik des Äthers, der Winde, der Planeten und der Nervensignale ist die wohl beliebteste Projektion menschlicher Kulturen auf Unmenschliches in Religion, Kunst und Wissenschaft. Die Beiträge und Diskussionen erkunden, worin eine musikalische oder rein klangästhetische Qualität der Lautungen von unmenschlichen Klangerzeugern tatsächlich liegen könnte. Inwiefern müssen auditive Äußerungen des Anorganischen als integraler Teil des Musiklebens und der Klangökologie menschlicher Welt verstanden werden? Wie wandelt sich unsere Sicht auf die Welt, wenn wir Geschehnisse der Natur als musikalische verstehen?


In Zusammenarbeit mit der Berliner Gesellschaft für Neue Musik e.V.


Teilnehmer:

Zur Biografie von Cornelius Borck


Ralf Hoyer absolvierte sein Tonmeisterstudium an der Hochschule für Musik Hans Eisler in Berlin und war Meisterschüler für Komposition an der Akademie der Künste. Er komponiert für kammermusikalische Besetzungen, Opern und Orchester, hat experimentelle Klanginstallationen und multimediale Projekte entwickelt, war Mitbegründer des Ensemble pianoplus für Kammermusik und Live-Elektronik und von 2002 bis 2009 im Leitungsteam des interdisziplinären Berliner Kunstfestivals Pyramidale. Hoyer ist Gründungsvorsitzender der Initiative Neue Musik Berlin, war Vorsitzender des Komponistenverbandes Berlin und fungierte 2010 - 2013 als Vorsitzender der Berliner Gesellschaft für Neue Musik.


Björn Gottstein ist Musikwissenschaftler und Journalist aus Berlin mit den Arbeitsschwerpunkten Moderne, Avantgarde und elektronische Musik. Er moderiert regelmäßig Neue-Musik-Sendungen für den WDR und realisiert Musikfeatures für den BR, den SWR, den HR sowie Deutschlandradio Kultur. Er ist als Kritiker für die taz tätig und veröffentlicht in der Neuen Zeitschrift für Musik, den MusikTexten sowie dissonanz/dissonance, Parergon und Nutida Musik. Seit 2005 ist er Redaktionsbeirat der Zeitschrift Positionen. 2006 erschien sein Buch Musik als Ars Scientia im Pfau-Verlag.


Der Animations-, Video- und Medienkünstler Lillevan war Mitbegründer von Rechenzentrum (1997 – 2008). Parallel zur Arbeit mit der audiovisuellen Gruppe hat er mit internationalen Künstlern genreübergreifend kollaboriert – von der Oper bis zur Installation, vom minimalistischen elektronischen Experimentalismus bis zu Tanz und klassischer Musik. Lillevan versteht seine Arbeit als vielschichtigen Prozess, dessen zentrales Prinzip die Improvisation ist: Er studierte Politik, Film und Filmtheorie, war als Drehbuchautor tätig und in der Film- und Animationsszene der später 80er- und frühen 90er- Jahre sowie als Betreiber von Berliner Clubs aktiv, bevor er Mitte der 90er Jahre zum Film zurückkehrte.


Der Komparatist und Kulturwissenschaftler Holger Schulze ist Gründer und Leiter des „Sound Studies Lab“ sowie Gründungsmitglied der European Sound Studies Association.Er gibt die Buchreihe „Sound Studies” heraus, ist Mitherausgeber der internationalen Zeitschrift für Historische Anthropologie „Paragrana“ und schreibt für verschiedene Zeitschriften und Rundfunksender.Holger Schulze ist Gastprofessor am Institut für Kulturwissenschaft der Berliner HU, forscht am Nordic Research Network for Sound Studies sowie am Exzellenzcluster Bild Wissen Gestaltung und hat an der Universtität der Künste Berlin den Masterstudiengang „Sound Studies” mitbegründet. Zu seinen Publikationen zählen u.a. „Sound Studies“ (2008), „Intimität und Medialität. Tektonik der Medien“ (2012) und „Gespür – Empfindung – Kleine Wahrnehmungen. Klanganthropologische Studien“ (2012).


Im Rahmen von
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