Konferenz

Postcolonial Piracy

So 4.12.2011
11h
Eintritt frei
Postcolonial Piracy

Die Konferenz thematisiert globale Aspekte „piratischer“ Kulturpraktiken, des Sampelns, Kopierens oder Recycelns elektronischen Materials, die im Westen – grob gefasst – entweder als Diebstahl, als Ausdruck von Freiheit und Kreativität oder als Widerstand gegen das kapitalistische System betrachtet werden.

Entgegen solchen in erster Linie ideologischen Lesarten will die Konferenz diese postkoloniale Piraterie als eine von den Künstlern des Südens angewandte Strategie des Zugangs und der Möglichkeit zur aktiven Teilhabe an einer globalisierten Produktion kultureller Erzeugnisse in Kunst und Alltag verstanden wissen. Anhand konkreter Beispiele aus verschiedenen Teilen der Welt soll gezeigt werden, wie diese potkoloniale Piraterie unsere legalen, ökonomischen, sozialen und nicht zuletzt ästhetischen Konzepte beeinflusst und Vorstellungen von Autorschaft und Originalität verändert.

Das Programm

11:00 h
Keynote: Ravi Sundaram (Delhi): “The Lives of Media Piracy”

12:00 h
Mittagspause

13:00 h
Einführung: Ranjani Mazumdar (Paris/Delhi) “Introduction to Superman / Supermen of Malegaon”

13:20 h
Filmvorführung: Supermen of Malegaon (dir. Faiza Ahmad Khan, 2008)
Mehr zum Film finden Sie hier: http://postcolonialpiracy.wordpress.com/supermen-of-malegaon/

14:30 h
Diskussion: “Superman of Melegaon and Postcolonial Piracy”, mit Shaikh Nasir Niyazu Shaikh (Superman) und Faiza Ahmad Khan (Supermen)

15:30 h
Kaffeepause

16:00 h
Podiumsdiskussion: “Postcolonial Piracy and Creative Production Across the Globe”
Die Podiumsdiskussion beschließt sowohl die Konferenz ‘Postcolonial Piracy’ als auch das Worldtronics Festival 2011. Sie vereint akademische und künstlerische Blickwinkel auf postkoloniale Piraterie und Musikproduktion in verschiedenen Teilen der Welt. Mithilfe musikalischer Beispiele diskutieren die Teilnehmer Fragen wie: - Wie verändern piratische Praktiken musikalische Kompositionen (Mixing, Sampling, Recycling musikalischer Strukturen)?- Wie beeinflussen lokale und globale piratische Strukturen die Vermarktung, Distribution und Rezeption von Musik weltweit (Taping, Burning, P2P)?- Wie verändert postkoloniale Piraterie Vorstellungen von Autorschaft und Originalität weltweit?

Teilnehmer: Eblis Álvarez, Bogotá (Meridian Brothers, siehe Bogotá Boom-Konzerte) Adam Haupt, Cape Town (Konferenz Postcolonial Piracy) Dawn-Elissa Fischer, San Francisco (Konferenz Postcolonial Piracy), Brian Shimkovitz, New York (Kurator der Ghana Hiplife-Konzerte) Henry Stobart, London (Konferenz Postcolonial Piracy) Gebrüder Teichmann, Berlin (Kuratoren der They call it Skweee!!!-Konzerte)

„Postcolonial Piracy“ ist eine Veranstaltung in Kooperation mit der Universität Potsdam. Am 2. und 3.12. findet die Konferenz in der Literaturwerkstatt (Kulturbrauerei) statt.
Das Programm vom 2. und 3. Dezember