Bringt allein die Angst uns zum Handeln?
Vorstellung der Anthologie „Über Lebenskunst. Utopien nach der Krise“ | Lesung und Gespräch mit Malek Alloula (Algerien) und Michail Schischkin (Russland)
Französisch mit deutscher Übersetzung
„In meiner Heimat sterben nicht nur Tier- und Pflanzenarten aus, sondern die menschliche Art selbst“, schreibt Michail Schischkin in seinem Essay in der Anthologie Über Lebenskunst.
Buchvorstellung: Anthologie Über Lebenskunst - Utopien nach der Krise
Moderation: Silke Behl (Radio Bremen)
„In meiner Heimat sterben nicht nur Tier- und Pflanzenarten aus, sondern die menschliche Art selbst“, schreibt Michail Schischkin in seinem Essay in der Anthologie Über Lebenskunst, in dem er der Frage nachgeht, weshalb die ökologische Krise in Russland weitestgehend ignoriert wird – es mangelt an einer aktiven Bürgergesellschaft. Wenn die Menschen „ums nackte Überleben kämpfen, haben sie keinen Sinn für Ökologie“, dieser wird von existenzielleren Ängsten verdrängt. Angst ist auch für Malek Alloula das zentrale Element. Zwar kann sie im Glauben an modernste Technik besänftigt werden, doch ist sie gleichfalls eine notwendige Voraussetzung für die Entwicklung von „Überlebensstrategien auf einer Erde, die unvorhersehbar ist und bleiben wird“. Bringt uns tatsächlich die Angst allein zum Handeln? Hemmt sie uns nicht vielmehr?
Die Texte von Malek Alloula und Michail Schischkin erscheinen in der Anthologie Über Lebenskunst. Utopien nach der Krise (Suhrkamp 2011), herausgegeben von Katharina Narbutovič und Susanne Stemmler. Eine Publikation des Suhrkamp Verlags und des Initiativprojekts ÜBER LEBENSKUNST.