Gespräch, Lesung, Film

Fata Morgana Europa

Mit Mahi Binebine und Olivier Dury

Do 28.7.2011
19.30h
Kombiticket Gespräch + Film 8 € / 5 €, Gespräch/Lesung solo 5 €/ 3 €

Auf die Spuren von „Gestrandeten“ begibt sich dieser Abend: Er gibt jenen das Gesicht und eine Geschichte zurück, deren Spuren sich irgendwo zwischen Afrika und Europa verlieren, in Sklavenoasen inmitten der Wüste oder im Elend eines Lebens in Illegalität, der Entfremdung und Ausbeutung.

Der Marokkaner Mahi Binebine schildert diese Realitäten in seinen Romanen und künstlerischen Arbeiten. Olivier Dury dokumentiert in seinem Film Mirages die Strapazen der Wüstendurchquerung - den Prozess der seelischen und körperlichen Verwüstung - und zeigt, wie auf diesem Weg aus Menschen „Illegale“ werden. Anregungen zum Nachdenken über die vielleicht größte Fata Morgana am Wüstenhorizont, über das Wunschbild Europa und wie es im Blick und in den Worten dieser „Illegalen“ aufscheint.

Gespräch und Lesung mit Mahi Binebine + Olivier Dury

Moderation: Marie Luise Knott

Mahi Binebine, 1959 in Marrakesch in Marokko geboren, arbeitete acht Jahre lang Mathematiklehrer in Paris. Gleichzeitig begann aber seine intensive Auseinandersetzung mit Malerei und Literatur. Seine Bilder werden heute international ausgestellt, seine Bücher sind in mehrere Sprachen übersetzt (auf deutsch: „Cannibales“ / „Kannibalen“). Mit Tahar Ben Jelloun und Abdellatif Laâbi zählt er zu den bekanntesten Autoren Marokkos. 1994 bis 1999 lebte er in New York, heute wohnt er mit seiner Familie in Marrakesch.

Olivier Dury, 1967 in Paris geboren, hat nach seinen Studien an der kanadischen Vancouver Filmschule in verschiedenen Bereichen der Filmproduktion gearbeitet. Mirages ist seine erste Regiearbeit, mit der er sofort für Aufsehen in den Medien sorgte.

Marie Luise Knott, geboren 1953 in Köln, langjährige Verlagslektorin, Gründerin und Chefredakteurin der deutschsprachigen Ausgabe der "Le Monde diplomatique". Seit 2006 lebt sie als freie Autorin, Journalistin und Übersetzerin in Berlin.