Vorträge, Szenische Lesungen, Theater
Grenzgängerinnen: Frauen / Bilder der Amerikas in Bewegung
Seit der Eroberung der "latein"amerikanischen Gebiete haben sich Bilder etabliert, die den Kontinent als weiblich und somit verfügbar darstellen und bis heute eine europäische „Coloniality of Gender“ fortschreiben. Dabei zeigt insbesondere die darstellende Kunst aus Lateinamerika, dass Geschlechterverhältnisse dort vielfältiger und kontroverser verhandelt werden. Theaterstücke und Vorträge geben einen Einblick in die Geschlechterbilder in und von den Ländern Lateinamerikas.
Grenzgängerinnen Tag 1 | Tag 2
18 h Eröffnung | Vortrag
Manuela Boatca: „Gender und De/Kolonialität. Ver-Fremdung als Vergeschlechtlichung“
In ihrer Input-Lecture regt die Soziologin Manuela Boatca dazu an, zwei bisher wenig in Verbindung gebrachte Aspekte an der Schnittstelle von Macht und Repräsentation zusammen zu denken: einerseits die strukturell vergeschlechtlichte Dimension von Selbst-Erzählungen im Gefolge des Kolonialismus und die strukturelle Kolonialität von Geschlechterbildern andererseits.
Die anschließende Publikumsdiskussion moderiert Julia Roth
19 h Theater
„Luisa se estrella contra su casa“ | Vilma Diamante Company, R: Ariel Farace, OmU
Aus der Perspektive der fragilen Luisa erzählt die „Compañía Vilma Diamante“ aus buenos Aires deren von der Trauer um ihren bei einem Unfall ums Leben gekommenen Ehemann durchzogenen Alltag zwischen Verzweiflung, Todessehnsucht und Überlebenswillen.
20.30 h szenischer Dialog (Uraufführung)
„Salmas Brüste. Frida Kahlo trifft Rosa Luxemburg“ , R: Susann Neuenfeldt
Auf der Bühne treffen sich Frida Kahlo und Rosa Luxemburg, um bei einem gemeinsamen Tequila-Gelage nicht nur über mediale Aneignungen und Fehldeutungen ihrer Person zu diskutieren, sondern auch darüber, wie Revolutionärinnen wirklich lieben.
21.30 h Aktions-Theater
„Hablar amor ahora“ (Work in Progress) | Ay de mí Company, R: Carolina Balbi, Lea Kalinna, Juan Piemonte, OmU.
Drei Wesen wandeln auf dem Grat zwischen Fiktion und Wirklichkeit. Bilder überschlagen sich, fallen in sich zusammen und entfalten sich erneut. Die Zeit entsteht, sie läuft. Ein feinsinnig unbefangenes Manifest für die Freiheit: Es gibt nicht nur eine, sondern viele Geschichten.
Autorin und Regisseurin Carolina Balbi sieht ihre Arbeiten, die häufig Geschlechtsidentitäten und Geschlechterbeziehungen verhandeln, als Möglichkeit der "Transformation von Identitäten. In der künstlerischen Praxis können wir mögliche Existenzformen, Beziehungen und Genderkonfigurationen sichtbar und sagbar machen, sozialisieren und aktualisieren.
Gefördert im Rahmen des Ideenwettbewerbs Lateinamerika der Bundeszentrale für politische Bildung. Mit Unterstützung des Goethe-Institus Buenos Aires und Pro Teatro Argentinien
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