Ausstellung
Labor Berlin 2: Erick Meyenberg
Étude taxonomique et comparative entre les castes de la Nouvelle Espagne et celles du Mexique contemporain
Sa 4.9.–So 24.10.2010
Was wie eine ethnologische Abhandlung aus dem 19. Jahrhundert heißt, ist eine ironische Auseinandersetzung mit eben jenen völkerkundlichen Versuchen, „Rassen“ säuberlich zu klassifizieren. Als Ausgangspunkt dient dem mexikanischen Künstler Erick Meyenberg das Standardwerk „Forjando Patria“ (Eine Heimat schmieden) von Manuel Gamio, Vater der Kulturanthropologie Mexikos, der darin den Zusammenhalt der Gesellschaft auf Basis gemeinsamer kultureller Identität beschwört.
Meyenberg dechiffriert in seiner Sound- und Lichtinstallation diesen „Wunsch-Mexikaner“, dessen Genom erst kürzlich "offiziell" definiert worden ist. Dabei bedient er sich der LED-Grundfarben Rot, Grün und Blau, die hier für die Indígenas, die Schwarzen und die Weißen stehen: Gleichzeitig mit gleicher Intensität angestrahlt, ergeben sie als Mischfarbe – Weiß.
Die Ausstellungsreihe Labor Berlin ist internationalen Künstlern gewidmet, die Berlin als neue Heimat gewählt haben: Erick Meyenberg, geboren 1980 in Mexiko-Stadt, war dort 2002 Assistent von Sol Lewitt und von 2005 bis 2009 in der Klasse von Rebecca Horn an der UdK, Berlin.
Kuratorin: Daniela Wolf
Ermöglicht durch