Nomadic Plaza

Mitten im Tiergarten, am Ufer der Spree werden die Pflöcke eines Zeltdorfs eingeschlagen. „Nomadic Plaza“ schafft ein Panorama koreanischer Traditionen. Aufführungen von Ritualen für ein langes Leben und ein gutes Weiterleben im Jenseits und Maskentänze, die dem Dorf eine reiche Ernte erbitten, geben einen Eindruck von der schamanistischen Vorstellungswelt.

Sie werden von hölzernen Statuen von Schutzgottheiten flankiert. Tuschezeichnungen demonstrieren, wie Meditation und Schnelligkeit zusammengehen. Mit kraftvollem Pinselstrich drückt ein Zeichner die Schönheit von Körperlinien aus. Gravuren auf Holz und Stein und Töpfereien zeigen verfeinerte und ländliche Handwerkskunst. Schalen und Krüge - keine edle Porzellanware, sondern raues, lebendiges Bauerngeschirr - entsteht in einer Zelt-Töpferei. Und Seiltänzer - diese einstigen dörflichen Entertainer sind zugleich Witzeerzähler und Sänger - bewegen sich nach traditioneller Musik.

Tanz + Performance

Mansudaetak-Gut
(Schamanische Zeremonie)
täglich 16 - 18 Uhr

„Mansudaetak-Gut“ ist ein schamanisches Ritual, das zelebriert wird, um Unheil abzuwenden und der Familie Gesundheit und Wohlstand, Frieden und Solidarität im Dorf, darüber hinaus eine friedliche Regierungszeit des Landes zu bringen. Es erbittet ein langes Leben und ein gutes Weiterleben im Jenseits. Dieses „Gut“ erhält hier weitere Bedeutung, wenn die Wünsche der Teilnehmer der Performance und des Festspiels einbezogen werden. Die Schamanin Kim Kyunhwa gehört zu den renommiertesten Schamaninnen in Korea und ist schon häufig in den USA, Europa und Asien aufgetreten.

Darsteller
Seohaeanpungeoje Kim Keumhwa Kim Kyunghwa Kim Kakun kim Dongho Kim Hyekyoung Park Sungmi Bang Sangkyun You Kwangsu Lee Soonae Jeon Soonpil Cho Hwanghoon

Jultagi
(Seiltanz)
täglich 15.30 und 18.30 Uhr

„Jultagi“ ist ein traditionelles Spiel, in dem der Seiltänzer - eine Art „Seil-Clown“ - auf seinem hohen Standort komplizierte Bewegungsabläufe zeigt, die große Geschicklichkeit voraussetzen. Er wird von traditionell koreanischen Instrumenten, etwa der „Piri“ (zylindrische Oboe mit Doppelrohrblatt), der „Daegum“ (große Querflöte), der „Haegum“ (Fiedel mit zwei Saiten) und dem „Changgo“ (Uhrglastrommel) begleitet. Der Seiltänzer Kim Daekyun mit seinem „Jultagi-Spiel“ gehört zu den wichtigen Kulturschaffenden Koreas, präsentiert auf seinem Seil Gesang, Anekdoten und Tanz mit hoher Kunstfertigkeit.

Darsteller
Association for Preservation of Jultagi - Kim Daek-yun, Yoo Yeon-gon, Nam Pil-bong. Kim Jong-sup, Ryu Sang-chul, Kim Seon-mi

Hahoe Pyolshin-Gut T'al-Nori
(Maskentanzdrama)
täglich 15 und 18 Uhr

„Hahoe Pyolshin-Gut T'al-Nori“ ist ein besonders umfangreiches Ritual aus Maskentänzen, die dem Dorf Frieden und reiche Ernten bringen sollen. Dieses Ritual wurde früher nicht nur zelebriert, um den Segen der Götter zu erbitten, sondern auch, um versteckt auf die Lügen am Hofe der Adligen und Gelehrten anzuspielen, religiöse Angelegenheiten zu kritisieren und Freud und Leid der Menschen satirisch darzustellen. Dieses koreanische Maskendrama wurde durch zahlreiche Vorführungen in Frankreich, England, Japan und weiteren Ländern bekannt.

Darsteller: Hahoe Mask Dance Drama Preservation Society: Ryoo Dong-chul, Lee Sang-ho, Kim Choon-taek, Lim Hyung-kyoo, Son Sang-rak, Kwon Tae Gyung, Kim Jong-heung Hwang Young-ho, Yoon Hang-soo, Lim Jae-sun, Kwon Kyoun-geun, Shin Jun-ha, Seo Bong-kyo, Kim Oh-joong, Son Yeon-gae

Kunsthandwerk

Ausstellungen + Vorführungen
Ausstellungen jeweils 15 – 19 Uhr
Vorführungen jeweils 15 – 16 und 17 – 18 Uhr

Jeongak und Sumuk Croquis
(Siegelgravierung & Croquis mit chinesischer Tinte)

Seit Anbeginn der Menschheit wurden Symbole und Zeichnungen auf Holz und Stein eingeschnitzt. „Jeongak“ gehört zu einem der ältesten Kunstschaffen der Menschheit und enthält frühe Formenkunst und Weltanschauung des koreanischen Volkes. Künstler Choi Kyuil etablierte diese ursprünglich nur als Unterschrift verstandene Kunst der Gravur als neues Genre und präsentiert eine einzigartige Graviermethode. Zudem wird der Künstler mit seinen kraftvollen, schnellzügigen Pinselstrichen chinesischer Tinte die Schönheit des menschlichen Körpers in Croquis darstellen.

Künstler
Choi Kyuil, No Myung-sook (Assistent)

Maksabal
(Keramikkunst)

Im Vergleich zum edlen Seladon- oder Weißporzelan ist „Maksabal“ eine eher raue, schlichte Keramik natürlicher Beschaffenheit und spiegelt in seiner Form Freude und Leid des koreanischen Volkes wider. Während chinesische oder japanische Keramiker eher auf bewusste, rationale Weise ihre Keramik herstellten, spielt bei koreanischen der Instinkt und die Intuition die entscheidende Rolle zur Schöpfung der Werke. Künstler Kim Youngmoon folgt diesen traditionellen Kriterien und kreiert - ohne weitere ausgefeilte Kunstgriffe - natürliche und lebendige Keramik in einer äusserst hohen Geschwindigkeit, die in Europa unbekannt ist.

Künstler
Kim Young-moon, Ko Sun-ley (Assistent)

Jangseung
(Holzschnitzerei)

„Jangseung“ Skulpturen aus Holz oder Stein - Totems - wurden früher am Eingang des Dorfes errichtet, um böse Geister und Krankheiten von den Dorfbewohnern fernzuhalten und dienten ausserdem als Grenzstein. In der Regel bilden diese, Schutzgottheiten nachempfundenen, Skulpturen ein männliches und weibliches Paar, tragen Inschriften von Götternamen und wurden für weitere volkstümliche Zeremonien verwendet. Künstler Shin Myungduk reflektiert in seinen symmetrischen Werken die einzigartige Pracht der koreanischen Holzhandwerkskunst. Während der Veranstaltung werden diese „Jangseungs“ ebenfalls dazu dienen, ein erfolgreiches Ergebnis der Veranstaltungen zu erbitten.

Künstler
Shin Myung-duk, Park Jong-seon (Assistent)

Eine Veranstaltung der Asien-Pazifik-Wochen, unterstützt durch die Stiftung deutsche Klassenlotterie Berlin (DKLB).