Ausstellung
Über Wut: Ausstellung
Sa 13.3.–So 9.5.2010
Mit Werken von Shoja Azari (Iran), Jimmie Durham (USA), Regina José Galindo (Guatemala), Tadeusz Kantor (PL), Klara Lidén (S), Michael Rakowitz (USA), reloading images (Iran/USA, I/UK, Iran/D, D, Iran/USA, Ägypten), Seher Shah (USA) und einer speziellen „Diskursarchitektur“ von ifau (D).
Kuratiert von Valerie Smith
Die Künstler der Ausstellung erkunden wie Seismographen den psychischen und physischen Zustand, der sich nach dem Wutausbruch einstellt, oft dramatischer, gewalttätiger und verunsichernder als die Eruption an sich. Von Seher Shahs großformatigen und dynamischen Zeichnungen, die Symbole kriegführender Ideologien mit der globalen Zerstörung des urbanen Raumes verbinden, zu Shoja Azaris Videoarbeit „Final Judgement“ um die medialen und politischen Verwertungen des Märtyrerkults. Von der Indoktrinationssituation des „toten“ Klassenzimmer Tadeusz Kantors über Jimmie Durhams Entlarvung des amerikanischen Gründungsmythos „Building a Nation“, die er hier neu arrangiert, bis zu Regina José Galindos Eröffnungs-Performance, die mit ihrem eigenen Zahngold Assoziationen zu kolonialer Ausbeutung und zur Brutalität des „Dritten Reichs“ schafft. Die Arbeit ist eine von vier Auftragswerken, die eigens für diese Ausstellung entstehen: Michael Rakowitz errichtet mit dem Nachbau des Nachbaus des babylonischen Ishtar-Tors ein Denkmal der Plünderung irakischer Museen und imperialistischer kultureller Raubzüge ("May the Arrogant Not Prevail"). Das internationale Kollektiv „reloading images“ greift Fakten und Fiktionen der internationalen Völkergemeinschaft auf. Klara Lidén, die immer wieder daran erinnert, was „anarchistischer Urbanismus“ heißt, installiert ein Environment „Über Wut“ - zwischen Objekten und Screenings.
Während des Gallery Weekends am 29.4. und 1.5. von 11 - 22 h geöffnet: Gespräche und Performances mit Jimmie Durham, Mick Taussig, Oreet Ashery, Klara Lidén, Andrew Nelson und Discoteca Flaming Star.