The diaspora strikes back - Das transkulturelle Kapital der Migration (Karibik-USA-Türkei/Kurdistan-Deutschland)

„Cultural Remittances“ nennt Juan Flores den kulturellen Austausch zwischen Puerto Rico und den USA – analog zu den „Cash Remittances“, den Geldüberweisungen der Auswanderer an die in der Heimat gebliebenen Familien. Wie die Emigranten auf das Herkunftsland zurückwirken, zeigt Flores in seinem neuen Buch „The Diaspora Strikes Back“ mit dem Untertitel „Caribeño Tales of Learning and Turning“, das er erstmals in Deutschland vorstellt. Die „Nuyoricans“ haben Musik und Popkultur auf der Karibikinsel stark verändert. Zusammen mit dem DJ Basso Profundo zeigt Juan Flores in einer Sound Lecture wie sich solch kultureller Austausch in verschiedenen Musikrichtungen wie Boogaloo, Hip Hop and Reggaeton niederschlägt.

Seine Gesprächpartnerin ist Bilgin Ayata, die sich mit der kurdischen Diaspora in Europa beschäftigt. Das Gespräch dreht sich um die Frage, ob es Parallen gibt zwischen den puertorikanischen Arbeitsmigranten, die mit US-Kultur im Gepäck in ihre Heimat zurück gehen, und den kurdischen Migranten, die sich in Europa per Film und TV eine neue Migrantenkultur, eine neue transnationale Identität schaffen.

Juan Flores ist Professor für Cultural und Latino Studies an der New York University, Autor u.a. von "From Bomba to Hip-Hop. Puerto Rican Culture and Latino Identity" (2000).

Bilgin Ayata ist Politikwissenschaftlerin und Doktorandin an der Johns Hopkins University, Baltimore (USA) und forscht zur kurdischen Diaspora in Europa.

Basso Profundo aka Christoph Twickel widmet sich im NDR und auf www.byte.fm regelmäßig den musikalischen „Überweisungen“ zwischen Karibik und dem Rest der Welt.

Moderation: Susanne Stemmler, Haus der Kulturen der Welt