Buchpräsentation "Di/Visions: Kultur und Politik des Nahen Ostens"

im Rahmen von "Poetry and Politics: Reading M. Darwish in Berlin"

Di 12.5.2009
19h

Im Winter 2007/8 verwandelte die französische Kuratorin Cathérine David mit dem Projekt „DI/VISIONS“ das Haus der Kulturen der Welt in einen Resonanzraum für die nahöstliche Intellektualität. Damals schrieb artnet, das Projekt sei „ein Gegenbild zur politischen Gegenwartskunst, eine Korrektur am Libanon-, Syrien- oder Ägypten-Klischee der Medienwelt“, kurzum: „eine Fata Morgana ungehörter Erfahrung“. Nun liegen die Gespräche, die Cathérine David mit Künstlern und Intellektuellen des Nahen Osten führte, als DVD und Buch vor.


Di/Visions: Kultur und Politik des Nahen Ostens

Herausgeber: Catherine David, Georges Khalil, Bernd M. Scherer

Wallstein Verlag, Göttingen

Erscheinungstermin: 5.5.2009

Broschiert, mit beigelegter DVD, 272 Seiten, zahlreiche Abbildungen

ISBN: 978-3-8353-0445-1


Aus dem Klappentext:

Vereinfachende Gegenüberstellungen von West vs. Ost, Araber vs. Jude, säkular vs. religiös, Tradition vs. Moderne, Islam vs. Demokratie und eine Geschichte der Gewalt sind spätestens seit dem 11. September 2001 zur beherrschenden Wahrnehmungsfolie von Kultur und Politik des Nahen Ostens geworden.Wie aber konnten sich moderne Formen der Ethnisierung und des Konfessionalismus herausbilden, die Länder wie den Libanon, den Irak oder Palästina in rivalisierende Gruppen zersplittern, und wie werden diese Grenzen durch Technologien kolonialer und militärischer Verwaltung, Stadtplanung und globale Märkte reproduziert? Wie ist angesichts des Versagens von Oslo eine Koexistenz von Juden und Arabern vorstellbar, die sowohl die Rechte der Juden als auch die der Palästinenser einbezieht? Worauf stützen sich autoritäre Regime in der Region und welche Formen des zivilen Widerstandes haben sich in Gesellschaft, Kultur, Medien und Universität herausgebildet.Di/Visions hinterfragt diese Ideologie der Teilung: Intellektuelle und Künstler, die in Kairo, Beirut, Jerusalem und Bagdad arbeiten aber auch in Berlin, Paris oder New York nehmen zur aktuellen Situation im Nahen Osten Stellung und geben alternative Deutungen seiner Geschichte und Zukunft.