In der Wüste der Moderne - die Ausstellung
Fr 29.8.–So 26.10.2008
In der Ausstellung werden die Ambivalenzen zwischen kolonialer Gewaltherrschaft und den Utopien der Moderne vorgestellt: wie stark zivilisatorische und modernistische Utopien im Kolonialismus begründet sind, die Brüche im Kolonialismus und der Widerstand gegen ihn. Die Ausstellung macht Ereignisse, Projekte, Aktionen und Visionen plastisch, die im Moment der Dekolonisierung zwischen Nordafrika und Europa wirksam waren - und es auch heute noch sind. So werden die Geschichten von Bewohnern, Architekten, Kolonialisten und Wissenschaftlern nach gezeichnet, die in die Auseinandersetzung um Moderne und Modernisierung involviert waren.
Architekturmodelle, Grafiken und Pläne von Georges Candilis, Michel Écochard, Alison und Peter Smithson bis Le Corbusier umreißen die Visionen und Konzepte der modernistischen Utopien. Selten gezeigte filmische Zeitdokumente und zeitgenössische künstlerische Arbeiten von Kader Attia und Hassan Darsi spiegeln die historische Entwicklung. Fotografische Arbeiten von Monique Hervo, Loïk Prat über Robert Doisneau und Willy Ronis wie auch Plakate und Flugblätter reflektieren die ästhetischen Annäherungen an die post-koloniale Situation und ihre politischen Kämpfe.
Die Ausstellung führt durch Kapitel wie „Atelier Afrique“ - eingeleitet mit dem Plakat “Der Kolonialsoldat: Erbauer des Imperiums“ - oder „Transnationaler Kolonialismus“. In „Architekten auf der Reise“ werden die orientalisierenden Darstellungen Le Corbusiers mit der Malerei CHAIBIA’s konfrontiert, oder in „Operation Million“ die Planer des preiswerten Massenwohnbaus wie auch die Einwohner marokkanischer Bidonvilles und französischer Banlieues in Aktion gezeigt. Darüber hinaus wurden gemeinsam mit dem Medienkollektiv Labor k3000, Studierenden der Akademie der bildenden Künste Wien und der Architekturfakultät der Delft University of Technology Interviews, Fotoarbeiten, Videos und Modelle speziell für die Ausstellung neu produziert.
Thematische Führungen
Sonntags 15 Uhr, 3 € zzgl. Eintritt
Kuratoren, Architekten, Künstler und Wissenschaftler geben jeweils unter einem spezifischen Fokus Einblicke in die widersprüchlichen transnationalen Beziehungen der Nachkriegsmoderne
Führungen zur Ausstellung
Nach Absprache
Für Schulklassen 40 € inkl. Eintritt, für Gruppen 50 € zzgl. Eintritt
(Fremdsprachige Führungen auf Anfrage)
Führungen zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Kongresshalle auf Anfrage
Information und Anmeldung zu den Führungen: Next Interkulturelle Projekte
info@next-kultur.org I Fon 030 – 39 78 71 80
An der Ausstellung sind beteiligt:
Lázaro Abreu, Luis Álvarez, Arsac A., Ascoral des Jeunes, Association les Engraineurs, Atelier Archives Audiovisuelles BDIC , Kader Attia, Élie Azagury, Jacques Belin, Claude Beraud, Vladimir Bodiansky, Georges Candilis, Giancarlo de Carlo, Henri Cartier-Bresson, Chaïbia, Hassan Darsi, Robert Doisneau, Michel Écochard, Pierre-André Emery, Patrick Forest, Jesús Forjans, Gérard-Aimé, Georges Godefroy, Faïza Guéne, Marcel Gut, Jean Hentsch, Monique Hervo, Bernhard Hoesli, François Issaverdens, Romain Jeannot, Alexis Josic, Élie Kagan , Bernard Kennedy, Labor k3000, J. Lambert, Yasmeen Lari, Le Corbusier, Guy Le Querrec, Jean de Maisonseul, Mario Marret, Pierre Mas, Louis Miquel, Janine Niepce, L. Ouhayoun, Henri Piot, Jean Pottier , Fernand Pouillon, Loïk Prat , Bernard Richard, Willy Ronis, Alfrédo Rostgaard, Bernard Rudofsky, Moshe Safdie, Roland Simounet, Wit Sklias, Alison und Peter Smithson, André Studer, L. Tamborini, Marcelle Vallet, Aldo Van Eyck, Jean Vidal, J. Wattez und Shadrach Woods.
Ein Projekt von
Marion von Osten, Serhat Karakayali, Tom Avermaete in Zusammenarbeit mit Mogniss Abdallah, An Architektur, Wafae Belarbi, Madeleine Bernstorff, Casamémoire Casablanca, Elsa de Seynes, Jesko Fezer, Kanak Attak, Brigitta Kuster, La Scource du Lion Casablanca, Labor k3000 Zürich/Berlin, Andreas Müller, Remember Resistance, Peter Spillmann, Anna Voswinkel, Daniel Weiss und Studierenden der Akademie der bildenden Künste Wien, der TU Delft und der École Supérieure d’Architecture de Casablanca.