Konzert

Chucho Valdés “The Creation”

mit dem Yoruban Orchestra | Hilario Durán & John Beasley, musikalische Leitung | Das außergewöhnliche Resümee einer außergewöhnlichen Karriere

Fr 25.11.2022
Auditorium
20h
32€/26€

Einlass: 19.30h
Beginn: 20h

Chucho Valdés, Foto: OCP Photography Miami

Eine Suite für Big Band, afro-kubanische Percussion und Gesang: Pianist und Komponist Jesus „Chucho” Valdés erzählt in The Creation die Schöpfungsgeschichte nach der Regla de Ocha, der als Santería bekannten afro-kubanischen Religion.

In die Geschichte der kubanischen Musik ging Chucho Valdés ein als Gründer, Bandleader, Hauptkomponist und Arrangeur der Gruppe Irakere. In den 1970er Jahren revolutionierte die Band den Latin Jazz mit ihrer Verschmelzung von Rock, Jazz und afrokubanischer Musik. Den Beginn seiner musikalischen Laufbahn hatte Valdés schon zuvor im Orchester seines Vaters erlebt, des Pianisten und Arrangeurs Bebo Valdés.

La Creación versammelt all meine Erfahrungen und alles, was ich in der Musik gelernt habe“, sagt Valdés, der 2021 seinen 80. Geburtstag feierte. Ließ er mit Irakere die großen Ensembles hinter sich, so kehrt er nun mit La Creación zu Big-Band-Klängen zurück – aber „mit der Erfahrung des Weges, der mich hierher führte“, sagt der der mit sechs Grammys und 3 Latin Grammys ausgezeichnete Valdés.

La Creación kreist um Themen, die Valdés in Werken untersucht hat wie Irakeres La Misa Negra (1987), einem frühen Meilenstein, und Canto a Dios (2011), einer neueren Komposition, die Jazz mit symphonischer Musik verschmilzt. Die katholische Religion und die Regla de Ocha existieren in Kuba seit Jahrhunderten nebeneinander. Ob als Überlebensstrategie oder einfach als Anpassung an einen neuen Kontext – die Orishas, die afrodiasporischen Gottheiten, übernahmen dort schon früh die Eigenschaften der katholischen Heiligenfiguren. „Canto a Dios betrachtet bestimmte Themen aus der Sicht des katholischen Glaubens“, sagt Valdes. „La Creación hingegen konzentriert sich auf Olodumare, die Schöpfungs-Gottheit im Yoruba-Universum. Dies ist der andere Teil meiner Wurzeln, meiner Familie und meiner Geschichte.“ Die Klangpalette dieses neuen Werks umfasst Elemente ritueller Santería-Musik, afrikanischer Musik, des Blues und etwas, das Valdés selbst beschreibt als „eine Atmosphäre im Stil von Miles Davis' Bitches Brew“. „Diese Arbeit ist sehr wichtig für mich“, schließt Valdes. „Ich denke, sie ist mein Meisterwerk – bis jetzt.“