Führung

Cold War, Soft Power: Die Kongresshalle zwischen Peripherie und Zentrum

Architekturführung durch das HKW für gehörlose und hörende Besucher*innen

So 7.11.2021
14h
5€/3,50€
So 11.9.2022
Treffpunkt: Kasse
14h
Im Rahmen des „Tag des offenen Denkmals“
Eintritt frei, mit Einlassticket (ausgebucht)

Auf Deutsch mit Übersetzung in deutsche Gebärdensprache

Eintritt frei für Geflüchtete

1955, frühe Skizze von Hugh A. Stubbins, © Hugh Stubbins and Associates

Die Berliner Kongresshalle, das heutige Haus der Kulturen der Welt, entstand als Beitrag der USA zur Internationalen Bauausstellung 1957: Als Ort der Versammlung und des Wissensaustauschs sollte sie die Demokratisierung Deutschlands fördern. Im zerstörten Zentrum der geteilten Stadt geplant, rückte die Kongresshalle mit der Zementierung der Sektorengrenze 1961 bis zum Fall der Mauer in die Peripherie West-Berlins.

Die Grenzregime hatte der US-amerikanische Architekt Hugh Stubbins bei seinem Entwurf genau im Blick: Sichtbar sollte die Halle aus der ruinösen Stadtlandschaft herausragen. Die freie Formensprache des Baus und seine waghalsige, den Freiheitsgedanken verkörpernde Dachkonstruktion waren eine klare Ansage in einem symbolischen und architektonischen Wettrüsten zwischen den Systemen Ost und West. Während in der DDR monumentale Wohnpaläste für Arbeiter*innen im Stil des Sozialistischen Klassizismus entstanden, versuchte sich der Westen mit neuartigen architektonischen Formen durchzusetzen. Neben dem Konkurrieren mit der Sowjetunion beeinflussten Versuche der Entnazifizierung und Fantasien der Überlegenheit und des Universalismus die Architektur des Wiederaufbaus.

Dieser Rundgang durch das Haus widmet sich gebauten Ideologien und dem programmatischen Wandel von der Kongresshalle zum HKW.

Mit Corinna Wilms