Online-Programm
Salon für Ästhetische Experimente #18: She smiled as though she were squinting at the future through heavy smoke
Salwa Aleryani, Laleh Khalili, Hira Nabi und Övül Durmuşoğlu
Mo 23.11.–Mo 7.12.2020
Die digitale Version der Veranstaltung ist vom 23. November bis 7. Dezember auf udk-berlin.de verfügbar.
Auf Englisch, Film mit arabischen Untertiteln
Kostenfrei
Seit einiger Zeit verfolgt die Künstlerin Salwa Aleryani infrastrukturelle Eröffnungszeremonien mit verschiedenen Mitteln und Materialien; dabei betrachtet sie Bilder von Grundsteinlegungen als eine Mischung aus Architektur, Denkmal und Skulptur, mit einer Spannung zwischen Performativität und Zerbrechlichkeit.
Während des letzten Jahrzehnts erlebte Jemen und die Nachbarländer einen Anstieg feierlicher Grundsteinlegungen. Womöglich kam durch politische Machtwechsel ein besonderer Moment auf und viele Grundsteine, die den Beginn von Infrastrukturprojekten markierten, wurden – manchmal mehrfach – gelegt. Heute spielt sich vieles davon vor dem Hintergrund des Konflikts und im Namen des Wiederaufbaus ab. Trotz der Gleichartigkeit der Szenen offenbart ein zweiter Blick einige Unterschiede: Alte Kräfte entwickelten sich weiter, neue Kräfte entstanden. Gelegentlich taucht die einsame Frau in der rein männlichen Menge auf, und „sie lächelt, als würde sie durch dichten Rauch in die Zukunft blinzeln“.
Das Programm präsentiert diese ineinander verwobenen Beobachtungen und bringt Künstler*innen, Schriftsteller*innen und Denker*innen ins Gespräch, deren Werk ein ähnliches Anliegen teilt.
Für die überarbeitete Veranstaltung ist Hira Nabis Film All that Perishes at the Edge of Land (2019) mit englischen und arabischen Untertiteln vom 23. November bis 7. Dezember online zu sehen.
In diesem Doku - Fiktionsfilm tritt "Ocean Master" - ein Containerschiff, das anthropomorphisiert wird und eine eigene Stimme erhält - in einen Dialog mit mehreren Arbeitern auf der Abwrackwerft in Gadani, Pakistan. Das Gespräch bewegt sich zwischen Träumen und Sehnsüchten, Orten, die Heimat genannt werden können, und der strukturellen Gewalt, die in den Akt der Zerlegung eines Schiffes in Gadani eingebettet ist.
Der Film dient auch als Auftakt zu einem später erscheinenden schriftlichen Dialog mit Hira Nabi sowie einem aufgezeichneten Gespräch zwischen Salwa Aleryani, der Politikwissenschaftlerin Laleh Khalili und der Kuratorin Övül Durmuşoğlu.