Louis Towers, María del Rosario

Louis Towers war mittendrin, als in Kolumbien aus der Begeisterung für Stile wie den Soukous der Kongo-Region und den ghanaischen Highlife die Champeta geboren wurde. In den 1960ern und 1970ern etablierten sich in der Karibikregion Kolumbiens, insbesondere in deren Metropole Cartagena de Indias, sogenannte Picós – mobile Soundsysteme. Ähnlich wie in Jamaika oder bei den Block Partys in der New Yorker Bronx entstand ein hybrider Sound, der zwischen westafrikanischen Wurzeln und südamerikanischer Lebensrealität vermittelte. Der hyperproduktive Produzent und Sänger Towers reist als „goldene Stimme der Champeta“ seit den 1990ern durch die Welt. Als einer der führenden Vertreter des Genres hat er bis heute nicht aufgehört, es durch verschiedenste Einflüsse zu bereichern: von Reggae über Rap bis hin zu jüngeren Spielarten wie Afrobeats. Seine ausdauernde Energie und Bühnenpräsenz beweist er am heutigen kolumbianischen Unabhängigkeitstag.

María del Rosario

María del Rosario ist ein Kind der Remix-Kultur und nebenbei ein waschechter Tausendsassa. Die Künstlerin, Designerin, DJ, Sängerin und Tänzerin ist afrokolumbianischen Sounds verpflichtet: Moderne Cumbia, Salsa, Salsa Choke und die treibenden Sounds der kolumbianischen Pazifikküste stehen im Zentrum ihrer schweißtreibenden Sets. Tradition und Moderne, nahtlos ineinander gemischt. So trägt sie auf mehreren Ebenen zum internationalen Diskurs über kolumbianische Musik bei und tut das auch abseits der Bühne: Als Mitglied mehrerer Initiativen wie dem feministischen Kollektiv Todopoderosa setzt sie sich für Frauen und weiblich identifizierte Personen in der Musikindustrie ein und bringt ihre Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen von Weiblichkeiten auch auf die Bühne. Bei Wassermusik mit einem Auftritt, so vielseitig wie del Rosario selbst.