Konzerte, Film
Les Amazones d’Afrique, Virgínia Rodrigues
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19h Virgínia Rodrigues
20.30h Les Amazones d’Afrique
22h Besida (Film)
22.15h Si-Gueriki (Film)
Es ist ihrer von Mandinka- und Dahomey-Traditionen beeinflussten und zwingend tanzbaren Musik zuerst nicht anzuhören. Doch Les Amazones d’Afrique fanden aus einem dringlichen Grund zusammen: Kandia Kouyaté, Mamani Keita, Rokia Koné, Mariam Koné und Aminata Danté starteten das Projekt in Reaktion auf misogyne Gewalt. 2017 veröffentlichte dieses Who is Who der weiblichen Stimmen Westafrikas das Album République Amazone mit weiteren namhaften Feature-Gästen wie Angélique Kidjo und einem Sound, der von zeitgenössischer Elektronik und traditionellen Instrumenten wie der Kora geprägt war. Die Amazones d’Afrique sind jedoch noch weit mehr als ein Musikprojekt und vermitteln zwischen Frauen verschiedener Generationen ebenso, wie sie Organisationen unterstützen, die sich in Westafrika für die Opfer sexualisierter Gewalt einsetzen. Als deren Fürsprecherinnen betreten sie die Bühne der Welt auch 2019, mit neuer Musik und einem keinesfalls veralteten, dringlichen Anliegen im Gepäck.
Virgínia Rodrigues
Mit dem Timbre ihrer Stimme kann Virgínia Rodrigues in nur wenigen Phrasierungen Welten zusammenbringen. Das bewies sie bereits im Jahr 1997 mit ihrem Debüt Sol Negro, an dem auch Gilberto Gil und Milton Nascimento beteiligt waren, und umso mehr mit ihrem neuen Album Each Voice Is A Woman, das ausschließlich Stücke von Komponistinnen aus Brasilien und anderen ehemaligen portugiesischen Kolonien wie Angola, Kap Verde und Mosambik enthält. Mit Stória, Stória ist auch ein Stück des kapverdischen Superstars Mayra Andrade enthalten, das sich in Kreolsprache dezidiert mit den geschichtlichen Unterdrückungsmechanismen der Kolonialzeit auseinandersetzt. Musik, transkultureller Feminismus, Geschichtsaufarbeitung – das alles verbindet Rodrigues’ Stimme – heute noch intensiver als schon in ihren Anfangstagen.