Konzert
Joe Bataan
El Barrio - Die Stilvielfalt der Latin Music aus NuYorica
Spätestens seit den 1950er Jahren ist New York auch das Zentrum der spanischsprachigen Popmusik. Die aus der Karibik, Mittel- und Lateinamerika importierten musikalischen Stile verwandelten sich - mit afroamerikanischen, italienischen und jüdischen Einflüssen - in typisch „nuyorquinische“ Genres. So wurden aus Puertorikanern schließlich „Nuyoricans“. Und aus „Latino“, vormals einer Stereotypisierung durch das weiße US-Amerika, erwuchs bald eine kulturelle, vor allem musikalische Identität.
Der König des Latin Soul
In den 1970ern landete der New Yorker Afro-Filipino Joe Bataan aus Spanish Harlem einen Erfolg nach dem anderen. Bataan mischte Latin Music mit englischen Texten und war ein wahrer Pionier von Latin Soul, Salsa und Hip-Hop. Aus seiner Feder stammten Disco-Rap-Funk-Hits wie „Rap-O Clap-O“, einer der ersten Raps überhaupt. Mitte der 1980er wurde es dann still um ihn. 1996 ließ er sich von seinen Kollegen Tito Puente und Eddie Palmieri überzeugen, wieder auf die Bühne zu gehen. Und 2004 gewann ihn schließlich ein junger Produzent für die Aufnahme einer neuen Platte. Mit seinem ersten Album seit 20 Jahren, „Call My Name“, ist er nun zurück und aktualisiert den Nuyorica n Boogaloo mit den rohen Klängen des Indie-Rocks und Neo-Funks.
Kurator des El Barrio-Programms: Christoph Twickel, Journalist, Autor, Latin-Experte und DJ (aka Basso Profundo)