Symposium

The Readymade Century: Tag 1

Mit Saâdane Afif, Lars Blunck, Martha Buskirk, Olaf Nicolai u. a.

Do 12.10.2017
15.30h
Eintritt frei
Englisch mit deutscher Simultanübersetzung

15.30h
Einführung
Bernd Scherer, HKW
Dieter Daniels, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

16h
Readymade after the Readymade
Chair: Lars Blunck, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
Artist: Saâdane Afif
Respondents: Thomas Girst, Internationales Kulturengagement BMW Group; Annette Tietenberg, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig

Fountain revisited, 2017–1917
Seit Marcel Duchamp – und insbesondere seit seiner Fountain (1917) – ist Aneignung eine legitime, fast selbstverständliche künstlerische Praxis. Während Duchamps Readymades historisch eine „Ausdehnung der Aneignungszone markieren“ (Isabelle Graw) und in den 1980er Jahren die Appropriation Art sich zu einem diskursiven Format entwickelt hat, das Urheberschaft und Originalität kritisch hinterfragte, ist die Aneignung in der Gegenwartskunst zu einem unübersehbaren Alltagsphänomen geworden. Ist das Readymade nur mehr ein Symptom, das auf die Effekte einer postfordistischen Konsumkultur in der Kunst verweist? Ein Panel zu Duchamps Fountain und seinen diversen „Nachfolgern“

18h
Readymade Product
Chair: Martha Buskirk, Montserrat College of Art, Beverly Massachusetts
Artist: Olaf Nicolai
Respondents: Tobias Vogt, Ludwig-Maximilians-Universität München; Gesine Tosin, Kunsthistorikerin, Berlin

Owning the Everyday
Unter welchen Umständen ist es möglich, Urheberschaft oder Eigentum an alltäglichen Gegenständen und Erfahrungen zu beanspruchen? Das Readymade steht für einen Akt der Defamiliarisierung – eine unerwartete Begegnung mit etwas, das in einem anderen Kontext kaum einer Beachtung wert wäre. Genauso wichtig, gerade mit Blick auf die Kunstgeschichte, ist die Frage der Urheberschaft, die das Werk einrahmt. Wenn man die – nach wie vor steigende – wirtschaftliche Bedeutung des Copyrights und anderer Formen geistigen Eigentums untersucht, darf man die Verflechtung dieser beiden Phänomene nicht außer Acht lassen. Was kann uns die kunsthistorische Tradition des Readymade über die ökonomische Bedeutung des Eigentums an immateriellen Phänomenen sagen? Und wie verhalten sich die Konventionen geistigen Eigentums zum stetig wachsenden Feld konzeptioneller Kunst?