Gespräch
Struktur, Muster, Störmoment
Mit Wolfgang Heiniger und Olaf Nicolai
Welcher „Sprachen“ bedienen sich die Künste, die nicht wie die Literatur an Sprache gebunden sind? Was „erzählt“ Musik, wovon „spricht“ eine künstlerische Intervention?
Wohl in erster Linie von den Zeichensystemen selbst, auf denen sie beruhen. Und trotzdem bedarf eine ästhetische Erfahrung keiner Kenntnisse der jeweils zugrundeliegenden formalen Sprache, des Notationssystems oder des mathematischen Modells. Dass die Klänge eines Synthesizers auf Programmierprozessen beruhen, ist kein Geheimnis – wie aber programmiert man zum Beispiel Land Art? Der Künstler Olaf Nicolai und der Komponist Wolfgang Heiniger erkunden, welche Grammatiken im Kunsterleben wirksam werden.
Wolfgang Heiniger ist Komponist, Musiker, Kurator und Professor für intermediale Komposition an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Sein Werk umfasst Kompositionen für Live-Elektronik und Instrumentalmusik ebenso wie für (Tanz-) Theater, Performance und Film. Er ist Mitbegründer von the B.E.A.M (Basel Electric Art Messengers 1994–2006) und des European Powerbook Orchestra (1996–2001). Weltweit tritt er als Klangregisseur und Interpret live-elektronischer Musik auf. Von 1991 bis 1992 war er Gastkomponist am Zentrum für Computermusik der Stanford University, von 1995 bis 2003 leitete er den Studiengang Audiodesign an der Musikhochschule Basel.
Zur Biografie von Olaf Nicolai