Film, Gespräch
Kapitel 1: Alaska Aleuten
R: Ulrike Ottinger, D 2015, OV mit dt. /engl. UT, 190 min
Film, Gespräch: Ulrike Ottinger, Aleida Assmann, Jan Assmann, Bernd Scherer
Ulrike Ottinger ist vielfach preisgekrönte Filmemacherin, Künstlerin, Fotografin, Autorin, Theater- und Hörspielregisseurin. 1942 in Konstanz geboren, zog sie 1962 nach Paris, wo sie sechs Jahre lang als freie Künstlerin lebte und Vorlesungen in Kunstgeschichte, Religionswissenschaften und Ethnologie bei Claude Lévi-Strauss, Louis Althusser und Pierre Bourdieu besuchte. 1966 entstand ihr erstes Drehbuch mit dem Titel Die mongolische Doppelschublade. Es folgte eine Vielzahl an experimentellen Dokumentar- und Spielfilmen ( u.a.: Madame X, 1977; Freak Orlando, 1981; Südostpassage, 2002; Unter Schnee, 2011), die einen weiten Bogen von mytho- und ethnopoetischen Werken spannen sowie fotografischen Arbeiten, in denen sie sich den Kulturen verschiedener ostasiatischer und südosteuropäischer Länder, aber auch den gesellschaftlichen Verhältnissen ihrer Heimat widmet. Ihre Filme waren auf internationalen Festivals von Cannes bis Toronto zu sehen und wurden vielfach ausgezeichnet, u. a. 1989 mit dem Preis der Publikumsjury Montréal und dem Bundesfilmpreis (Filmband in Gold für Johanna D´Arc of Mongolia), sowie 1986 (China. Die Künste – Der Alltag ) und 2008 (Prater) mit dem Preis der deutschen Filmkritik. Im Jahr 2011 wurde ihr der Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin für ihr künstlerisches Lebenswerk verliehen.
Aleida Assmann war von 1993 – 2014 Professorin für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaften an der Universität Konstanz. Zwischen 1968 und 1975 war sie, gemeinsam mit ihrem Mann, mehrmals zu Ausgrabungen in Oberägypten. 1977 promovierte sie sowohl in Anglistik als auch in Ägyptologie; 1992 wurde sie an der neuphilologischen Fakultät der Universität Heidelberg habilitiert. Gastprofessuren führten sie unter anderem an die Rice University Texas, die Eliteuniversitäten Princeton und Yale sowie an die Universität Wien. 2009 wurde ihr der Max-Planck-Forschungspreis verliehen, 2011 der Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören seit den 1990er Jahren die Kulturanthropologie mit den Themen kulturelles Gedächtnis, Erinnerung und Vergessen. Sie veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zur englischen Literatur, zur Geschichte des Lesens und zur Erinnerungskultur, darunter die Monografien Im Dickicht der Zeichen (2015), Ist die Zeit aus den Fugen? Aufstieg und Fall des Zeitregimes der Moderne (2013) und Der lange Schatten der Vergangenheit (2006).
Jan Assmann war von 1976 bis 2003 Professor für Ägyptologie an der Universität Heidelberg, seit 2005 ist er Honorarprofessor für Religionstheorie und allgemeine Kulturwissenschaft an der Universität Konstanz. Er hatte Gastprofessuren inne an diversen Universitäten in Paris, Yale, Jerusalem und Chicago. 1996 wurde ihm der Max-Planck-Forschungspreis verliehen, 1998 der Deutsche Historikerpreis. Seine Forschungsschwerpunkte sind neben archäologischer Feldarbeit (Thebanische Nekropolen) ägyptische Religion und Literatur in theoretischer und vergleichender Perspektive, Kulturtheorie (kulturelles Gedächtnis), allgemeine Religionswissenschaft (Polytheismus und Monotheismus) sowie die Rezeption Ägyptens in der europäischen Geistesgeschichte. Ausgewählte Schriften: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen (1992), Ägypten – eine Sinngeschichte (1996),Tod und Jenseits im Alten Ägypten (2001), Exodus – Die Revolution der Alten Welt (2015).