Tanz
Marta Soares (São Paulo/Brasilien)
O Banho
Europapremiere
Fast 40 Jahre – bis 1961 – lebte Dona Yayá, eine Dame der höheren brasilianischen Gesellschaft, auf ärztliche Anordnung isoliert in ihrem Haus, Diagnose „psychisch krank“. Das Stück ist ihr gewidmet: Eine Frau in der Badewanne, bewegt sich langsam fließend im Wasser, Reflektionen eines Fensters zeichnen sich auf ihrem Körper. Der Zustand zwischen Leben und Tod, zwischen begrenztem Raum und unbegrenzter Zeit spiegelt sich in den Video-Szenen, die im Haus der Dona Yayá aufgenommen wurden und nun auf großen Bildwänden neben der Wanne zu sehen sind. Verschiedene Bilder, unterschiedliche Projektionen schieben sich ineinander, lösen die Körperlichkeit der Performerin auf: Eine fast surreale Erfahrung menschlicher Existenz am Rande des Abgrunds Für ihre Recherchen hat Marta Soares, die bei Mercé Cunningham, im Laban Centre und Limon Institute studierte, im Jahr 2000 den „Artistic Creation and Research Support Grant“ der Guggenheim Foundation erhalten.
Die Arbeiten Porta das Mãos, ImPermanências und O Banho verstehen sich als lebende Installationen. Wie in einer Ausstellung können die Besucher von einem 'Exponat' zum nächsten wechseln.
Eine Veranstaltung im Rahmen von Brasilien-Fokus IN TRANSIT 06 / Copa da Cultura – Brasil + Deutschland 2006