Film
Dream House by the Border (Gyeonggyeeseo-Kkumkkuneun-Jip)
R: Kim Lyang
Korea/Frankreich 2013, 89 min, OmE
Die Regisseurin, die selbst aus einer Familie nahe der Demilitarisierten Zone (DMZ) zwischen Norden und Süden stammt, nimmt sich hier eines Themas an, das zwischen Koreakrieg und aktuellen Spannungen in Vergessenheit geriet: In den 1960er-Jahren wurden nordkoreanische Flüchtlinge hier angesiedelt, in Häusern, die die Diktatur von Park Chung-hee zwecks Propaganda zur Verfügung stellte. Seit Jahrzehnten leben sie nun zwischen den Fronten. Die persönlichste Grenzzone verläuft dabei in ihren Häusern, wo sich individuelle Geschichte und kollektive Erinnerung treffen.
Kim Lyang (*1972) widmet sich mit dem Projekt "Light Up Zone" seit 2010 politisch heiklen Grenzgebieten weltweit. Während sie mit "Dream House by the Border" (2013) die Grenze zwischen Nord-und Südkorea thematisiert, zeigte sie in ihrem Kurzfilm "Dragonfly Visits the Island" (2012) die Insel Yeonpyeong, die 2010 von der nordkoreanischen Armee bombardiert wurde.