7.–18.10.2009
7. Asien-Pazifik-Wochen Berlin 2009
Mobilität und Energie inspirieren die Künste
Was machen Baumhäuser im Haus der Kulturen der Welt? Schmeckt australischer Chardonnay besser zu Alter Musik oder zu Hip-Hop? Warum das legendäre Wembley-Tor zum Soundspektakel tausender Philippinos? Und was sollen ausgestopfte und gelb gefärbte Ratten, die wie Pokémon-Figuren aussehen?
2009 präsentieren herausragende Berliner Kulturinstitutionen Ausstellungen, Literatur, Tanz, Theater, Musik, Mode und Jugendkultur. Zehn Tage Highlights geben Einblick in zeitgenössische Entwicklungen im Asien-Pazifik-Raum.
Der Journalist und Schriftsteller Suketu Mehta entführt zum Auftakt des Kulturprogramms und der Veranstaltungsserie Rasende Heimat im Haus der Kulturen der Welt in seine Kindheitsstadt Mumbai. Sein autobiografischer Roman „Maximum City“ ist auch eine Hommage an die Megalopolis der Zukunft. Kunst mit urbanem Tempo: Das erlebt, wer die Rasende Heimat besucht. Ihre Künstler leben in Städten wie Jakarta, Osaka und Beijing – Orte, die sich rasant verändern und die Idee der Heimat herausfordern.
Auch das Musikfestival „inmotion Asia-Pacific“ der Arena Berlin bewegt. 2009 hören wir bittersüße Sounds aus Neuseeland, Visual Kei aus Japan und Minimal Techno aus dem Herzen der Volksrepublik China. The Black Seeds bringt einen Haufen Goldene und Platin-Schallplatten, Distraught Overlord bringt ihren Manga-Look mit. Die Band Beijing Minimal Underground gibt dem Berliner Herz eine Infusion waschechter Beijinger Rave-Partykultur.
Vom Beijinger Rave zum legendären Stadtteil Tokios: Das HAU kreist um die hippste Location Japans. Der Stadtteil Tokio-Shibuya vibriert von Lebenslust und Kreativität. Toshiki Okada, Kuro Tanino und die Kollektive faifai und Chim Pom zeigen im HAU japanisches Theater mit frischer Ästhetik. Und provozieren mit Super-Ratten im Pokémon-Look.
Australien ist spätestens mit dem „Hybrid Arts Fest Australia“ in Berlin angekommen. Lange Film- und Musiknächte, Barbecue und Party, Tanz und Miniatur-Perkussion, Bildende Kunst und Architektur vom fernsten Kontinent: Mit einem zehntägigen Fest schlägt das RADIALSYSTEM V eine Brücke ans andere Ende der Welt. Die Reihe eröffnet mit ungewöhnlichen Hörpositionen und synästhetischer Sinnesverwirrung.
Das Architekturforum Aedes führt in die Alltagswelt indischer Städte. Der Hamburger Bahnhof verlegt das legendäre Wembley-Tor mit Paul Pfeiffer nach Manila. Die NGBK thematisiert mit Blick auf Korea Teilung und Migrationsrouten während des Kalten Krieges, Trommeln sprechen in „Rhythm of Korea“ und koreanische B-Boys begeistern mit artistischem Breakdance und dem Sookmyung Gayageum Orchestra. Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin zeigt traditionelles Kyogen-Theater aus Japan und NEXT bringt mit der Kunstkarawane BerlinAsiaRoadShow Asien der Jugend näher. Die BerlinAsiaRoadShow zieht durch Berliner Kulturhäuser und präsentiert eine farbige Paillette der asiatisch-pazifischen Kulturen.
Das Tor nach Asien schließt mit einem Familientag im RADIALSYSTEM V, einer interdisziplinären Modeperformance der Fashion Patrons mit Designern aus Asien und Berlin und dem Vater des Asian Underground. In der Koproduktion der Arena Berlin und dem Haus der Kulturen der Welt lockt Talvin Singh & Band mit „Experience No. 1“ in seine Fusion-Welt aus blubbernden, schnalzenden und pochenden Tabla-Sounds und sphärischen Elektroklängen. Ob Teepause auf dem heiligen Berg Kailash oder heilige Kühe an der Spree: Wessen Fantasie nicht überkocht, der tanzt einfach.
Die Asien-Pazifik-Wochen Berlin sind eine Initiative des Regierenden Bürgermeisters von Berlin.
Die Asien-Pazifik-Wochen werden ermöglicht durch die Unterstützung der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.