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Omertà. Buch des Schweigens

Andrea Tompa │ Terézia Mora

Omertà. Buch des Schweigens, Foto: Silke Briel / HKW

Jurykommentar

Omertà von Andrea Tompa wurde aus dem Ungarischen herausragend von Terézia Mora ins Deutsche übertragen. Der Roman fasst die Gegend um die Stadt Klausenburg in den Blick, eine frühere ungarische Provinz. Am Beispiel von vier Figuren werden in deren selbstverständlicher und unausweichlicher Sprache geopolitische und ideologische Umwälzungen deutlich. Ein Buch inmitten abrupter Aktionen, stalinistischer Säuberungen, Schweigegebote und mündlicher Erzähltradition. Fortschritt und Folklore. Die Verknüpfung von individueller Biografie, Stimmkraft und Zeitgeschichte, die Vermengung von Dialog, indirekter Rede und innerem Monolog ergibt einen die Figuren in nächste Nähe setzenden Sog. Es sind Figuren, denen eine literarische Weisheit gegeben ist, die sie zugleich, und so muss es sein, Menschen und Romanfiguren sein lässt. Omertà zeigt das Unmittelbare einer Realität der Menschen, die von Kriegen und dem, was sich bald Geschichte nennt, überschrieben werden und doch immer zu eigenen Zeugnissen befähigt sind.

– Heike Geißler

Andrea Tompa, © Stefan Klüter / Suhrkamp Verlag

Autorin: Andrea Tompa

Andrea Tompa studierte Slawistik und ist als Theaterkritikerin tätig. Omerta. Hallgatások könyve (Omertà. Buch des Schweigens) ist ihr dritter Roman und ihr erstes ins Deutsche übersetzte Buch. Seit 1990 lebt sie in Budapest.

Terézia Mora, © Antje Berghuser

Übersetzerin: Terézia Mora

Terézia Mora ist Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Übersetzerin. Sie studierte Hungarologie und Theaterwissenschaften und absolvierte eine Ausbildung zur Drehbuchautorin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Seit 1998 arbeitet Mora als freie Autorin und übersetzt ungarische Literatur ins Deutsche.