GEGENgelesen Biographien

Sergio Baur Historiker, Diplomat, Kulturminister der „Dirección de Asuntos Culturales de Cancillería Argentina“. Mitglied des COFRA (Comité para la Organizacion de la Presencia Argentina en Frankfurt), des Organisationsausschusses des argentinischen Außenministeriums. Er ist Kurator der Ausstellung „Argentiniens literarische Avantgarden 1920 – 1940“ („De Prismas y Proas: Vanguardias literarias argentinas 1920 – 1940“).


Timo Berger (*1974 in Stuttgart) ist Schriftsteller, Übersetzer und Publizist. Er hat Literaturwissenschaft und Lateinamerikanistik in Tübingen, Buenos Aires und Berlin studiert. 2004 initiierte er zusammen mit Washington Cucurto, Christian de Nápoli und Elizabeth Neira das Poesiefestival „Salida al mar” in Buenos Aires. Außerdem ist er Mitbegründer des mobilen lateinamerikanischen Poesiefestival „Latinale” und der digitalen Anthologie „Latin-Log”. 2007 war er Mitglied in der Jury für den „Anna-Seghers-Preis“. Er hat zahlreiche argentinische und lateinamerikanische Autoren übersetzt, u.a. wie Fabián Casas, Washington Cucurto, Cecila Pavón und Germán Carrasco. Bergers Werke wurden unter anderem veröffentlicht in den argentinischen Verlagen Vox und Eloísa Cartonera, sowie dem deutschen Verlag SuKultur Berlin.


Rike Bolte (*1971 in Kassel) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Artikel zu lateinamerikanischer Literatur verfasst und arbeitete unter anderem auch als Übersetzerin und freie Journalistin in Buenos Aires und Berlin. Derzeit ist sie vor allem als Dozentin und Herausgeberin tätig. So erscheint 2010 eine Anthologie mit Texten von Angélica Gorodischer: „Der Schatten des Jaguars”. Zusammen mit Timo Berger gründete sie das mobile lateinamerikanische Poesiefestival „Latinale”. Sie ist ebenfalls Herausgeberin des “„Latin.Log”, sowie der Poesieplattform für das Goethe- Institut „Transversalia“, welches ein Poesietandem-Projekt zwischen deutschsprachiger und lateinamerikanischer junger Poesie ist.


Félix Bruzzone (*1976 in Buenos Aires) studierte Literaturwissenschaft und ist Mitherausgeber des unabhängigen Verlags Tamarisco, in dem 2008 sein erster Band mit Kurzgeschichten („76“, Berenberg 2010) erschien. 2009 erschien sein Debütroman „Los topos“. Als Sohn von „Verschwundenen“ setzt er sich in seinem Schreiben intensiv mit der Militärdiktatur in Argentinien auseinander. Außerdem veröffentlichte er in Anthologien wie „Uno a uno“ und „Buenos Aires/Escala 1:1“.


Eloísa Cartonera ist ein argentinischer Verlag aus Buenos Aires, der von den argentinischen Schriftstellern Fabián Casas und Washington Cucurto geführt wird. Er veröffentlicht vor allem zeitgenössische und avantgardistische lateinamerikanische Literatur, aber auch Bücher in deutscher und englischer Sprache. Ehrenamtliche Mitarbeiter sind ehemalige Cartoneros und Arbeitslose. Die Seiten der Texte werden in einen Einband aus Karton gearbeitet, der von den Arbeitern frei und farbig gestaltet wird. So wird jedes Buch zu einem Unikat. Die Textseiten werden meist fotokopiert, einige Publikationen aber auch auf einer kleinen Druckerpresse hergestellt. Ziel dieses sozialen Projektes ist die Hilfe für die auf der Straße lebenden Cartoneros, denen man die Kartons abkauft. Neben Werken von Casas, der 2007 den Anna-Seghers-Preis erhielt, und Cucurto erschienen u.a. Werke von Reinaldo Arenas, Ricardo Piglia, Dani Umpi, von Malaka Dewapriya aus Sri Lanka und deutschen Autoren wie Timo Berger, Nikola Richter, Tom Schulz und Nora Bossong.


Fabián Casas (*1965 in Buenos Aires) befreit durch seine Prosa und Lyrik von einer Geschichte von politischen Irrwegen, literarischen Altlasten genauso wie vom Medienrummel, nicht jedoch von sozialer Verantwortung. Dies zeigt sich insbesondere in dem von ihm - zusammen mit Washington Cucurto und den bildenden Künstlern Javier Barilaro und Fernanda Laguna - gegründeten Verlagsprojekt Eloísa Cartonera. 2007 erhielt er den Anna-Seghers-Preis für Lateinamerikanische Literatur.


Estebán Castroman (*1975 in Buenos Aires) studierte Kommunikationswissenschaften an der Universität von Buenos Aires und ist Mitbegründer des Verlages „Clase Turista”. Dieses alternative Verlagsprojekt hat es sich zum Ziel gesetzt, das Buch als künstlerisches, handgefertigtes Sammlerobjekt und Unikat zu produzieren. Somit suggerieren die Publikationen eine neue Art des Lesens. Zuletzt veröffentlichte er den Gedichtband „Fin”, sowie den Roman „El tucumanazo” (Dezember 2010).


María Sonia Cristoff (*1965 in Trelew, Patagonien) studierte an der Universität von Buenos Aires Literaturwissenschaften. Auftakt ihrer eigenen intensiven Beschäftigung mit der Literatur Patagoniens war eine Übersetzung antiker Reiseberichte, die sie unter anderem dazu inspirierte „Falsa calma” (2005) zu schreiben. Diesen Roman verfasste sie als Stipendiatin des „Fondo Nacional de las Artes”. Er schildert eine Reise durch die gespenstischen Dörfer Patagoniens und wurde 2010 vom Berenberg Verlag in deutscher Übersetzung veröffentlicht. 2006 veröffentlichte sie „Desubicados”, eine Kurzgeschichte, die im Zoo von Buenos Aires spielt. Weiterhin hat sie zahlreiche Anthologien herausgegeben, wie „Geografías Literarias: Patagonia” (2005), eine Sammlung zeitgenössischer patagonischer Autoren, „Idea crónica” (2006), ein Band mit nicht-fiktionaler Literatur lateinamerikanischen Ursprungs, sowie „Pasaje a Oriente” (2009), eine Sammlung von Reiseberichten argentinischer Autoren (2009). Sie unterrichtet an der „Escuela de Escritores del Centro Cultural Ricardo Rojas” und veröffentlicht in verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen. 2010 wird sie im Rahmen des argentinisch-deutschen Projekts „Rayuela” in Leipzig arbeiten. Im November 2010 wird ihr neuer Roman „Bajo influencia" erscheinen.


Washington Cucurto , alias Santiago Vega, (*1973 in Quilmes/Buenos Aires). Er ist Schriftsteller, Dichter und Herausgeber sowie Mitbegründer des innovativen Verlagsprojekts „Eloísa Cartonera“. Angedacht als soziales Projekt, um den Karton-/Papiersammlern in Buenos Aires zu helfen, hat sich der Verlag mittlerweile zu einem Vorbild für viele andere sozial-künstlerische Projekte in Lateinamerika entwickelt. 1997 veröffentlichte Cucurto seinen ersten Gedichtband „Zelarayán”, der mit dem Preis des „Diario de Poesía” ausgezeichnet wurde. Seinen Erzählstil bezeichnet er selbst als „realismo atolondrado” („unvorsichtiger Realismus”). Auf deutsch ist von ihm bisher erschienen: „Die Maschine, die kleine Paraguayanerinnen macht“ (Verlag SuKultur, 2004). Weitere Publikationen sind: „Cosa de Negros” (2003), „Las aventuras del Señor Maiz” (2005) und „El curandero del amor” (2007).


Silvia Fehrmann (*1965 in Buenos Aires) ist Literaturwissenschaftlerin, Übersetzerin und Journalistin. Sie unterrichtete an der Universität Buenos Aires und schrieb für argentinische Medien wie Página 12, Clarín und La Nación. Nach einer Station als Korrespondentin in New York leitete sie 2004 bis 2007 die Öffentlichkeitsarbeit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Seit Februar 2008 ist sie Leiterin des Bereichs Kommunikation am Haus der Kulturen der Welt. Jüngste Veröffentlichungen: Bernd M. Scherer, Susanne Stemmler, Valerie Smith (Hg.) in Zusammenarbeit mit Nevim Çil, Manthia Diawara, Silvia Fehrmann, Navid Kermani und Yang Lian: „1989 – Globale Geschichten" (Wallstein, 2009); Silvia Fehrmann, Irina Podgorny, Wolfgang Schäffner (Hg.): „Un Colón para los datos: Humboldt y el diseño del saber". (Redes, Buenos Aires, 2008)


Martín Kohan (*1967 in Buenos Aires) ist Schriftsteller und lehrt Literaturtheorie in Buenos Aires und Trelew (Patagonien). Im Jahr 2007 gewann er den Preis „El Premio Herralde” mit seinem Roman „Ciencias morales“, den er unter dem Pseudonym Miguel Cane veröffentlichte („Sittenlehre“, Suhrkamp 2010). Auf Deutsch erschien auch sein Roman „Zweimal Juni“ (Suhrkamp 2009), der 2009 auf der Shortlist für den „Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt“ stand. In seinem Werk setzt er sich kritisch mit nationaler Identität, Militärdiktatur, Politik und literaturästhetischen Fragestellungen auseinander.


Gustavo Darío López (*1959 in Bahia Blanca, Argentinien) ist Gründer des unabhängigen argentinischen Verlags „Editorial Vox” mit gleichnamiger Zeitschrift. Beide Medien widmen sich der zeitgenössischen argentinischen und lateinamerikanischen Poesie. Innerhalb der verlegerischen Arbeit wird sowohl auf eine innovative Graphik und Ästhetik Wert gelegt als auch auf die gezielte Förderung junger Talente. „Editorial Vox” wurde 1981 initiiert und ist Teil eines kulturellen Projekts in Bahía Blanca, welches Bildende Kunst, Musik, Literatur, Bildung und Theater gleichermaßen fördert.


Pedro Mairal (*1970 in Buenos Aires) geboren, studierte an der Universidad del Salvador Englische Literatur. 2007 wurde er von der Jury des Festivals “Bogotá 39” als einer der besten jungen lateinamerikanischen Schriftsteller nominiert. Sein erster Roman „Una noche con Sabrina Love” wurde mit dem „Premio Clarín de Novela” ausgezeichnet und im Jahr 2000 auch verfilmt. Marail experimentiert wie viele andere junge argentinische Autoren auch mit digitalen Medien. Einige seiner Publikationen sind: „El año del desierto” (2005), „Salvatierra” (2008), „Hoy temprano” (2001), die Gedichtesammlung „Tigre como los pájaros” (1996) und „Consumidor final” (2003).


Lina Meruane (*1970 in Santiago de Chile) Sie ist Schriftstellerin, Essayistin und Dozentin für Lateinamerikanische Literatur an der New York University, an der sie Kreatives Schreiben lehrt. Sie hat zahlreiche Erzählungen in verschiedenen Anthologien veröffentlicht, sowie drei Romane: „Cercada” (2000), „Póstuma” (2000) und „Fruta podrida” (2007). Lina Meruane ist 2010 auf dem internationalen literaturfestival berlin (ilb) vertreten.


Cecilia Pavón (*1973 in Mandoza) ist Autorin, Übersetzerin, Journalistin und Künstlerin. Sie studierte Literaturwissenschaft an der Universität von Buenos Aires. Gemeinsam mit Fernanda Laguna führte sie die Kunstgalerie „Belleza y Felicidad“, die gleichzeitig als Verlag und Basar fungierte. Heute leiten die beiden Künstlerinnen den Ort für poetischen Dialog „Tu Rito“, in der Avenida Santa Fe. Pavón ist Herausgeberin der Erzählungen „Los sueños no tienen copyright" (2010) sowie mehrerer Gedichtbände.


Damián Tabarovsky (*1967 in Buenos Aires) ist Autor, Übersetzer, Kolumnist der Wochenzeitschrift „Perfil“ und Herausgeber. Er hat zahlreiche Romane veröffentlicht, darunter "Medizinische Autobiographie" (2010, Berenberg Verlag), „Literatura de izquierda“ (2004), „Coney Island“ (1996). Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit, hat er Lyrik von Raymond Roussel und Louis-René des Fôrets übersetzt, sowie Comics des argentinischen Künstlers Raúl Damonte Botana (alias Copi). Er ist Direktor des 2002 gegründeten, unabhängigen Verlages Interzona Editora in Buenos Aires.


Samanta Schweblin (*1978 in Buenos Aires) studierte Filmwissenschaften an der Universität von Buenos Aires. Für ihren Debütroman „El nucleo del disturbio” bekam sie zahlreiche Auszeichnungen, so den „Concurso Nacional Haroldo Conti”. 2008 wurde sie außerdem prämiert mit dem „Premio Casa de las Américas“ für ihr Werk „Pájaros en la boca“. Zuletzt erschien in deutscher Übersetzung „Die Wahrheit über die Zukunft“ (Suhrkamp).


Michi Strausfeld (* in Recklinghausen) studierte Anglistik, Romanistik und Hispanistik in Köln. Nach ihrer Promotion in Bonn, arbeitete sie viele Jahre in Barcelona, Madrid, Bogotá und Paris. Von 1974 bis 2008 war sie beim Suhrkamp/ Insel Verlag verantwortlich für lateinamerikanische, spanische und portugiesische Literatur. Von 1977 bis 1999 war sie unter anderem Direktorin der Kinder-/ Jugendbuchreihe im Madrider Verlag Alfaguara. Beim spanischen Verlag Siruela ist sie außerdem seit 1990 Leiterin der Reihe „Las 3 edades“. Seit 2001 ist sie Beraterin des internationalen literaturfestivals berlin (ilb). Heute lebt sie zwischen Berlin und Barcelona und arbeitet seit 2008 für den S. Fischer Verlag.