21.–22.10.2006

meine Baustelle #1: meine Diplomatie

Um Strategien des Verhandelns geht es beim Auftakt von meine Baustelle: Diplomatie, das ist Vermitteln unterschiedlicher Positionen auf unsicherer Basis. Eigene und fremde Interessen stehen zum Ausgleich, sogar Identitäten zur Disposition. Aus einer solchen Perspektive betrachtet, findet Diplomatie nicht nur auf der Ebene zwischenstaatlicher und überstaatlicher Beziehungen statt. Sie kann auch als Begriff für das Experiment eines kulturellen Austauschs stehen, der ohne eine souveräne Position auskommt.

In den letzten Jahren wird der Stellenwert von Kultur in den auswärtigen Beziehungen immer stärker thematisiert – wieweit verändern sich dabei klassische Diplomatie ebenso wie die Kultur? Welche allgemein kulturellen Kategorien können umgekehrt auf staatliches Handeln nach außen und auf Staatengemeinschaften angewandt werden? Joschka Fischer und Peter Sloterdijk sind dazu aus je unterschiedlicher Perspektive berufene Diskutanten.

Künstler entwerfen einen dritten Raum, der sich territorialer oder nationaler Bestimmung entzieht und Fragen von Heimat, Zugehörigkeit und Utopie aufwirft: In einem festlichen Akt eröffnen die „Könige“ Carl Michael von Hausswolff und Leif Elggren im HKW eine weitere Botschaft ihres Reichs Elgaland-Vargaland . Hans Ulrich Obrist spricht als Konsul des virtuellen Staatsgebildes.

Den Bogen zurück zu den Problemen und Risiken von Repräsentation schlagen die Fragen von Kulturwissenschaftlern und Künstlern: Wessen Diplomatie, wer verhandelt?

Daneben bekommen Sie bei Führungen durch die Baustelle Einblick in die Renovierung dieses international bekannten Berliner Wahrzeichens.

meine Baustelle #1: meine Diplomatie wird präsentiert von DasCorps - Liga Internationaler Hauptstadtkontakte und der Berlin HauptstadtDepesche.