18.02.2022

On Music: Neue Termine der Veranstaltungsreihe

On Music: How to Do Things with Sound, Living Space, Nightingala
Panels, Konzerte, DJ-Sets, Podcast
3.3. / 7.4. / 5.5.2022, 20h
Restaurant Weltwirtschaft im HKW
Auf Englisch
Eintritt 10€/8€ (ermäßigt)
Es gelten die aktuellen Corona-Regeln

Nachdenken über Klang- und Pop-Phänomene: Die Veranstaltungsreihe On Music nähert sich Musik in Vorträgen, Panels, Live-Interviews, mit Podcasts – und Konzerten.

Produkthinweise; fundierte Diskussionen, Analysen und Reflexionen anstelle des nach oben zeigenden Daumens: Jeden ersten Donnerstag im Monat will die HKW-Reihe möglichst viele Denkanstöße, Inspirationen, Ideen zu, um, über, eben On Music geben.

Donnerstag, 3.3.2022
How to Do Things with Sound
Ein Abend über Sonic Fiction in Kunst und Aktivismus

Ob in Diskussionen über bestimmte Sprechweisen, in Musikvideos, in der Klangkunst, auf Plattenhüllen oder in jedem einzelnen Text, der sich mit Sound befasst: Sonic Fictions finden sich überall. Unter dem Titel How to Do Things with Sound nimmt dieser Abend Holger Schulzes Monografie Sonic Fiction als Ausgangspunkt und lädt das Publikum ein auf eine Reise durch einige der überraschendsten Klangfiktionen der letzten zwei Jahrhunderte.

Der Musikkritiker, DJ und Videoessayist Kodwo Eshun etablierte das Konzept mit seinem im Jahr 1998 veröffentlichten Buch More Brilliant Than the Sun: Adventures in Sonic Fiction, das seitdem eine Reihe von Forscher*innen, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen inspiriert hat. Ursprünglich hatte Eshun damit die Verbindungslinien zwischen Afrofuturismus und Techno sowie Jazz, Breakbeat und Electronica erläutern wollen, doch ist Sonic Fiction seither selbst zum Mythos und Mantra, zum Schlüsselbegriff und Zauberspruch geworden.

Die Künstlerin und Wissenschaftlerin Ayesha Hameed diskutiert mit Schulze über den Aktivismus und die Heuristik, die Sonic Fictions eingeschrieben sind. Ein Schwerpunkt des Gesprächs liegt dabei auf ihrer eigenen künstlerischen Praxis und Schulzes Denkfiguren. Giada Dalla Bontà spricht über die Sonic Fictions in der Underground-Klangkunst der Spätphase der Sowjetunion. Die Komponistin und Performerin Marcela Lucatelli präsentiert Sonic Fictions im Rahmen einer neuen Performance und Komposition.

Mit Giada Dalla Bontà, Ayesha Hameed, Marcela Lucatelli und Holger Schulze. Moderation: Pedro Oliveira

Donnerstag, 7.4.2022
Living Space
Free Jazz durch die Prismen von Architektur und Fotografie

Wie lässt sich über eine Musik sprechen, die keine klar definierte Melodie, kein festgelegtes Tempo hat? In den 1960ern und 70ern markierten Free Jazz und Fusion eine stilistische Zäsur in der Musikgeschichte und in den Karrieren der Künstler Miles Davis und John Coltrane, die auch deshalb verwirrte, weil es keine Worte für ihre Beschreibung zu geben schien. Der Musikethnologe und Musiker Michael Veal versucht, die komplexen Höhenunterschiede, Bewegungsmuster und Abweichungen als geometrische Gebilde zu fassen. Veal zufolge lässt sich Jazzmusik am besten mit einem räumlichen Vokabular erschließen. Nach Monografien über Afrobeat und Dub beschreibt der Autor und Komponist in seinem Buch Living Space: John Coltrane, Miles Davis and Free Jazz, from Analog to Digital (erscheint 2022) die späte Musik von John Coltrane und des Lost Quintet von Miles Davis und betrachtet sie durch die analytischinterpretativen Prismen der Architektur und der experimentellen Fotografie. Nach der Vorstellung seines Buchs greift Veal selbst zum Instrument und performt mit seiner zwölfköpfigen Afrobeat-Band Aqua Ife.

Mit Michael E. Veal (Bass, Komposition), Eddie Allen (Trompete), Christian Crawford (Trompete), Cleave Guyton, Jr. (Altsaxophon), Morgan Price (Tenorsaxophon), Courtney Wright (Baritonsaxophon), Ben Tyree (E-Gitarre), Jack Lawrence (E-Gitarre), Kwami Coleman (Keyboard), Andy Algire (Schlagzeug), Baba Donald Eaton (Congas, Percussion), Alex Casimiro (Shékere) und Visuals von Anja Nitz

Donnerstag, 5.5.2022
Nightingala
Stadt der Nachtigallen

Berlin ist die Stadt der Nachtigallen. Die Vögel lieben das Unterholz der Großstadt – und dem Jazzmusiker und Philosophieprofessor David Rothenberg zufolge auch den urbanen Geräuschpegel. Nachtigallen nehmen die Klänge ihrer Umgebung auf, ahmen sie nach und reagieren auf sie – ob menschliche Stimmen oder Straßenlärm. Die eigentümlichen Kompositionen aus Zwitschern, Tschilpen, Schwirren und Surren und die schnelle Rhythmik aus Trillern, Klick- und Pfeifgeräuschen, Gurgeln und Glucksen erinnern dabei mehr an Techno als an süße Melodien. Rothenberg, der schon mit Walen und Insekten, mit Wind und Wasser musizierte, ließ seine Begegnungen mit den Berliner Nachtigallen in ein Album, einen Film und ein Buch einfließen. Dazu hat er mit Nachtigallen in Hasenheide, Treptower Park und Tiergarten gejammt und mit Neuro- und Verhaltensbiolog*innen über Klang und Kommunikation der Singvögel gesprochen. Entstanden ist eine poetische Kulturgeschichte der Nachtigall, die gleichzeitig die Beziehung zwischen Geräusch, Musik und Poesie erforscht.

Anlässlich der beginnenden Berliner Nachtigallsaison lädt Rothenberg das Publikum ein zu einem nächtlichen Konzertspaziergang mit Berliner Musiker*innen und den Nachtigallen des Tiergartens.

Mit Korhan Erel, Hanna Mattes, Christina Roeske, David Rothenberg, Cymin Samawatie, Ville Tanttu & Nachtigallen im Tiergarten

Mehr Informationen: hkw.de/onmusic

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