28.04.2022

Die Zivilisationsfrage – Konferenz zu imperialen Zivilisationsnarrativen und der Möglichkeit gesellschaftlichen Wandels

Konferenz
27.–29. Mai 2022

Die Konferenz nimmt das Buch Anfänge von David Graeber und David Wengrow zum Ausgangspunkt für ein radikales Hinterfragen imperialer Zivilisationsnarrative. Vom 27.–29. Mai diskutieren Aktivisten und Forschende aus Geschichtswissenschaft, Archäologie und Anthropologie neue empirische Erkenntnisse und emanzipatorische Praktiken.

Ist die gegenwärtige soziale Ordnung alternativlos? Oder hindern uns nicht vielmehr längst überholte Grundannahmen von der Entwicklung menschlicher Gesellschaft daran, die nunmehr überlebensnotwendigen Veränderungen umzusetzen? In ihrem Buch Anfänge (Klett-Cotta 2022) umreißen David Graeber und David Wengrow eine neue Menschheitsgeschichte, die unser gängiges Verständnis der Vergangenheit auf den Kopf stellt. Die Autoren greifen auf die oft revolutionären Erkenntnisse aus Archäologie, Anthropologie und den Wissensformen von Widerstandsbewegungen zurück und denken diese auf neuartige Weise zusammen. Dabei steht nicht weniger auf dem Spiel als neue Antworten auf die Frage: Was bedeutet es, zivilisiert zu sein?

Organisiert von Anselm Franke und Bernd Scherer zusammen mit David Wengrow und Erhard Schüttpelz.

Mit Beiträgen von Christina von Braun, Mirjam Brusius, Claudine Cohen, Rana Dasgupta, Nika Dubrovsky, Forensic Architecture, Alfredo González-Ruibal, Karin Harrasser, Brian Holmes, Robin D.G. Kelley, Jamie Kelsey-Frey, Barbaro Martinez-Ruiz, Angela Melitopoulos, Dirk Moses, Johannes Müller, Robbie Richardson, Brigitte Röder, Elif Sarican, Savitri D, Alain Schnapp, Erhard Schüttpelz, Jacques Servin, Alpa Shah, Liv Nilsson Stutz, Margarita Tsomou, David Wengrow

Gerne vermitteln wir Ihre Interviewanfrage und lassen Ihnen ein Exemplar des Buchs Anfänge zukommen.

Akkreditierung:

Programm

Tag 1 | Freitag, 27. Mai 2022
Auditorium

14h
Begrüßung
Anselm Franke, Bernd Scherer

14.30h
Material Histories: Evidence Against the Standard Narrative
Mit Präsentationen von Alain Schnapp, Liv Nilsson Stutz, Forensic Architecture, Johannes Müller, Alfredo González-Ruibal, Mirjam Brusius

18.30h
Keynote
David Wengrow
Mit anschließendem Gespräch zwischen David Wengrow und Alpa Shah

21h
Keynotes
Robin D.G. Kelley, Christina von Braun, Erhard Schüttpelz

Tag 2 | Samstag, 28. Mai 2022
Auditorium

14h
Fallstudien
Brian Holmes, Barbaro Martinez-Ruiz, Robbie Richardson, Elif Sarican

16.30h
Imperial Realism
Mit Präsentationen von Rana Dasgupta, Dirk Moses
Podiumsdiskussion mit Rana Dasgupta, Dirk Moses, Elif Sarican, David Wengrow

18.30h
Violence and Care: The Making of Gender in History
Podiumsdiskussion mit Margarita Tsomou, Brigitte Röder, Claudine Cohen, Angela Melitopoulos, Karin Harrasser

Tag 3 | Sonntag, 29. Mai 2022
Unteres Foyer

17h
Fight Club
Performance mit Nika Dubrovsky, Jamie Kelsey-Frey, Savitri D, Jacques Servin

Weitere Informationen: hkw.de/zivilisationsfrage

Informationen zum Buch

Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit
Von David Graeber und David Wengrow. Aus dem Englischen von Helmut Dierlamm, Henning Dedekind und Andreas Thomsen
Klett-Cotta 2022, 672 Seiten

David Graeber, der bedeutendste Anthropologe unserer Zeit, und David Wengrow, einer der führenden Archäologen, entfalten in ihrer großen Menschheitsgeschichte, wie sich die Anfänge unserer Zivilisation mit der Zukunft der Menschheit neu denken und verbinden lässt. Sie revidieren unser bisheriges Menschenbild und erzählen Menschheitsgeschichte, wie sie noch nie erzählt wurde. Über Jahrtausende hinweg, lange vor der Aufklärung, wurde schon jede erdenkliche Form sozialer Organisation erfunden und nach Freiheit, Wissen und Glück gestrebt. Graeber und Wengrow zeigen, wie stark die indigene Perspektive das westliche Denken beeinflusst hat und wie wichtig ihre Rückgewinnung ist. Lebendig und überzeugend ermuntern sie uns, mutiger und entschiedener für eine andere Zukunft der Menschheit einzutreten und sie durch unser Handeln zu verändern.

David Graeber war der wichtigste Vordenker der Occupy-Bewegung und ein weltbekannter Intellektueller. Er lebte seine Ideen von sozialer Gerechtigkeit und Befreiung, gab den Unterdrückten Hoffnung und inspirierte zahllose andere zur Nachfolge. Am 2. September 2020 starb David Graeber völlig überraschend im Alter von 59 Jahren in Venedig; drei Wochen zuvor hatten er und David Wengrow Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit beendet. Vor mehr als zehn Jahren hatten beide Autoren ihre Arbeit an diesem Opus magnum außerhalb ihrer akademischen Verpflichtungen aufgenommen: Ein Anthropologe und ein Archäologe beleben mit dem heute vorhandenen Quellenmaterial den großen Dialog über die menschliche Geschichte wieder. Dieses Meisterwerk ist das Vermächtnis von David Graeber.

Weitere Informationen: klett-cotta.de

Informationen zum Besuch

Aktuelle Öffnungszeiten: Täglich außer Di, 12–20h

Im gesamten HKW gilt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske (ohne Ventil). Bitte informieren Sie sich vor dem Besuch über die tagesaktuellen Corona-Regelungen auf der jeweiligen Veranstaltungsseite.

Aktuelle Informationen unter hkw.de/besuch

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