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Formen der Rückkopplung: Behaviorismus, Kybernetik und Autopoiesis von Ana Teixeira Pinto

Nervöse Systeme: Finnisage-Vorträge
So, 8. Mai 2016

Kybernetik bedeutet im Wesentlichen, die Rückkopplung begrifflich zu abstrahieren. Diese Abstraktion definiert sich als operationale Gegenüberstellung von „System“ und „Umwelt“. Daraus wiederum geht der Begriff „Information“ hervor. Er bezeichnet das, was ein System seiner Umwelt entnimmt. Die von Francisco Varela und Humberto Maturana so genannte „Autopoiesis“ beschreibt, wie ein biologisches System zugleich operational offen und informationell geschlossen sein kann. Beispielsweise erkennt das Sehsystem eines Frosches die Bewegung schwirrender Insekten, aber nicht den auffällig reglosen Körper eines menschlichen Beobachters. Es gibt keine Welt „da draußen“, die „hier drinnen“ als Vorstellung gespiegelt wird. Wie ein Nervensystem agiert, bestimmt sich durch dieses Nervensystem selbst. Demnach spiegelt die Autopoiesis die wichtigste Erkenntnis der strukturellen Linguistik: dass Sprache als ein formales System differenzierender Elemente interpretiert werden kann.

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